In der Buchbranche wird normalerweise eher zurückhaltend die Werbetrommel gerührt. Konfrontative vergleichende Werbung ist ebenso selten wie hohe Budgets. Zu den Ausnahmen zählt aktuell Thalia. Die Douglas-Tochter nimmt mit einer Sommerkampagne gezielt Amazon ins Visier.
Anfang des Monats hatte die stationäre Nummer eins unter den deutschen Buchhandlungen (wie zunächst von „W&V“ berichtet) Anzeigen in großen Tageszeitungen geschaltet, die direkt Bezug auf die jüngste Kindle-Kampagne nehmen (hier mehr). Im Text heißt es: „Amazon war an 8 Bahnhöfen 30 Tage zu sehen. Großartige Kampagne, liebe Kollegen. Thalia ist mit 300 Buchhandlungen und 5000 Mitarbeitern immer für Sie da.“ Die Anzeige zeigt außerdem eine Dame im Thalia-Shirt, die einen Tolino vor den Kindle-Aufsteller hält.
Auch der aktuelle Tolino-Fernsehspot bezieht sich zumindest indirekt auf den Kindle: Ähnlich wie im Kindle-Sommer-Filmchen wird damit geworben, dass der nicht-spiegelnde E-Reader gut an den Strand passt.
Thalias Anti-Amazon-Anzeigen waren der Auftakt einer größeren Kampagne, die in dieser Woche startet und die Botschaft transportieren soll, dass Kunden den Tolino bei Thalia ausprobieren können – die Beratungskompetenz der eigenen Buchhändler und die flächendeckende Präsenz werden dem reinen Online-Händler entgegengesetzt. Eckdaten zur Kampagne:
- City-Light-Poster und City-Light-Säulen in zahlreichen deutschen Städten (mit Thalia-Filialen, siehe Foto unten).
- Die Plakate sind im Innenstadtbereich zu sehen und nehmen Motive des TV-Spots (Strand-Motiv) auf.
- Radio-Spots, vorwiegend in Regionen, in denen Thalia stark vertreten ist.
- Auch hier wird die Urlaubsatmosphäre aufgenommen.
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