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Auf Wachstum gepolt

Der Verlag De Gruyter will sich von zwei Standorten in Tübingen und Osnabrück bis Mitte 2013 trennen und die Mitarbeiter nach Berlin holen. Mit einem Wechsel der Rechtsform in eine Kapitalgesellschaft schließen die Berliner ihre 2011 begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen ab.
Nach einer Mitteilung des Unternehmens firmiert der Verlag jetzt als Walter De Gruyter GmbH (statt Walter De Gruyter GmbH & Co.KG). Der Wechsel der Rechtsform soll die Entscheidungsprozesse im Unternehmen besonders im Hinblick auf künftige Übernahmen beschleunigen, erklärt Verlags-Chef Sven Fund auf Nachfrage von buchreport.de. In der Kommanditgesellschaft sind die Gesellschafter (bei De Gruyter 28 Personen) stärker involviert als in der jetzt gewählten Kapitalgesellschaft.  
Neben der Wechsel der Rechtsform

  • schließt die Firma bis Mitte 2013 zwei Standorte  in Tübingen (u.a. Sitz des Niemeyer Verlags, gehört seit 2006 durch die Übernahme der Verlagsmutter K.G. Saur zu De Gruyter; umfasst neben dem Lektorat auch eine Herstellungsabteilung) und Osnabrück (wo bisher die Redaktion der „Internationalen Bibliographie der Rezensionen Geistes- und Sozialwissenschaftlicher Literatur“ arbeitet). Den Mitarbeitern sei der Wechsel nach Berlin angeboten worden, heißt es bei De Gryuter.
  • Seit 2011 habe sich der Verlag von nicht selbst genutzten Immobilien­ getrennt.
„Wir wollen die verfügbaren Ressourcen auf die immer schneller wachsenden internationalen Märkte konzentrieren und gleichzeitig unsere Entscheidungsgeschwindigkeit erhalten“, begründet Fund die Neuausrichtung. Das starke Wachstum mache Anpassungen in der Organisation nötig. Der Rechtsformwechsel erhalte die Handlungsfähigkeit auch für ein deutlich größeres Unternehmen. Der Fokus liege des Unternehmens liege jetzt eindeutig auf dem verlegerischen Kerngeschäft.

Der Wachstumskurs der Berliner zeichnete sich in den vergangenen Jahren deutlich ab: Der Umsatz des Verlags stieg seit 1997 von rund 28 Mio Euro auf 42 Mio Euro im vergangenen Jahr. Zu den jüngsten Zukäufen von De Gruyter gehört das Journal-Programm von Berkeley Electronic Press und der Open Access-Verlag Versita. Außerdem wurde im vergangenen Jahr in Peking eine Verlagsdependance eröffnet.  Seit August firmiert das aus Insolvenz übernommene Schweizer Traditionsunternehmen Birkhäuser als Birkhäuser Verlag GmbH mit Sitz in Basel. Zudem wird die Evangelisches Verlagswerk GmbH mit Sitz in Trebbin mit der Walter De Gruyter GmbH verschmolzen.

  

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