Aufbau im Forum der Buchmesse 2013 © Frankfurter Buchmesse
Stemmt die Branche den Umbruch? Auf der Frankfurter Buchmesse (9. bis 13. Oktober) wird sichtbar werden, mit welchen Strategien Verlage auf den enormen Anpassungsdruck durch die Digitalisierung antworten. Neben dem obligatorschen Schaulaufen der Novitäten rückt die Frage in den Blick, ob die Messe ihren Stellenwert als Impulsgeber mit weltweiter Strahlkraft verteidigen kann.
Zentrale Neuerungen im Programm, mit denen die Buchmesse ihre Unverzichtbarkeit unterstreichen will:
- Näher an den stationären Buchhandel: Das bislang eher stiefmütterlich behandelte Sortiment bekommt mit Level 2 (Halle 4.0) einen eigenen Messeschwerpunkt. Das Ziel ist hoch gesteckt: Auf der „Bühne für Innovationen und Inspirationen“ soll der „Buchhandel der Zukunft“ sichtbar werden. Ob Themen wie „Curated Shopping“ oder „Showrooming & Bookshelf Porn“ Sortimenter anlocken werden, muss sich zeigen.
- Näher an die internationalen Gäste: Auf der Publishing Perspectives Stage (Halle 8.0, N170) werden Verlagsleiter, Unternehmer, Autoren und ausgewiesene Brachenexperten im Halbstundentakt ein breites Themenspektrum ausleuchten, das von technischen Fragen der E-Book-Produktion bis zum Lizenzverkauf von Film- und TV-Rechten reicht.
- Näher an den Wachstumsmarkt Kinder- und Jugendbuch: Der bereits im vergangenen Jahr deutlich aufgewertete Bereich wird weiter aufgerüstet. Neben dem Forum für Kinder- und Jugendmedien (Halle 3.0, K133) spielt das Kinderbuch auch in den internationalen Hallen (5, 6, und 8), auf dem Hot-Spot Kids & Reading (Halle 3.0, K63), beim Weltempfang (Halle 5.0, E81) und dem neuen Areal KidsBubble auf der Agora bedeutende Rollen.
- Näher an die Agenten: Am Licensing Day (11. Oktober) will die Messe die Buch- und Licensingbranche noch enger vernetzen. Angesprochen werden Mitarbeiter aus Verlagen, Lizenzagenturen und Produktionsfirmen.
- Näher an die Autoren: Die kleine Schwester Leipziger Buchmesse hat bereits 2012 mutig ein Angebot für Autoren mit Selfpublishing-Akzenten gestartet. Jetzt wendet sich auch Frankfurt an Schreiber, die ohne klassischen Verlag den Erfolg suchen. Auf dem neuen Selfpublishing-Areal in Halle 3.1 finden Workshops, Panels und Präsentationen statt.
- Akzente setzen soll auch das Konferenzformat Contec, das am Vormessetag 8. Oktober Publisher und Technologiefirmen zusammenbringen soll. Diese Neuerung ist ein Nachfolger des Kongressprogramms „Tools of Change for Publishing“ (TOC) von O’Reilly, das der Fachverlag im Mai nach siebenjähriger Praxis aufgegeben hat (buchreport berichtete).
Hier das Grußwort von Messechef Juergen Boos:
Die wichtigsten Gesprächsthemen, Veranstaltungen und Marktdaten zur Frankfurter Buchmesse hat buchreport in einem Dossier zusammengestellt.
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