Geben aktuell den Douglas-Kurs vor (v.li.): Ralf Huep und Ranjan Sen, Geschäftsführer Advent International in Frankfurt, neben Jörn Kreke, Aufsichtsratsvorsitzender, und Henning Kreke, CEO bei Douglas.
Der Advent-Manager Ranjan Sen rechnet mit Rückschlägen bei der Restrukturierung der Douglas-Tochter Thalia. Im Interview mit der „Lebensmittel Zeitung“ (9.11.) äußert sich der zukünftige Douglas-Mehrheitsaktionär Advent zu den Perspektiven der schwächelnden Buchsparte: Das Restrukturierungskonzept sei durchaus „tragfähig“, dank der Buchpreisbindung und der qualifizieren Mitarbeiter sei Thalia konkurrenzfähig gegenüber Amazon.
Advent werde die Restrukturierung unterstützen, da sich eine Wertsteigerung nicht durch „Aufhübschen“, sondern nur durch inhaltliche Arbeit realisieren lasse, bekennt sich Sen erneut zu Thalia.
Nachdem sich die Familie Kreke bereits mit dem Investor Advent über einen Verkauf der eigenen Anteile geeinigt hatte, schien die Empfehlung des Übernahmeangebots durch Vorstand und Aufsichtsrat nur wie eine Formalie – im Vorstand von Douglas hat Henning Kreke das Sagen, im Aufsichtsrat Vater Jörn Kreke (was Aktionärsvertreter seit langem kritisieren, weil damit gegen Corporate-Governance-Prinzipien verstoßen werde).
Und so segnen die Firmen-Gremien am heutigen Freitag, 9. November, erwartungsgemäß offiziell die Offerte ab: Der angebotene Preis (38 Euro pro Aktie) sei „finanziell angemessen und attraktiv“. Der unternehmerische Ansatz von Advent unterstreiche die „gute Positionierung und richtige Ausrichtung“ der Douglas-Gruppe. Gemeint ist die Fokussierung auf die Kernbereiche „Parfümerien“ und „Schmuck“ sowie die Restrukturierung und Neuausrichtung des Thalia-Buchgeschäfts; die Geschäftsbereiche Mode und Süßwaren sollen „ertragsorientiert weiterentwickelt werden“.
Jetzt bleibt es abzuwarten, ob die Douglas-Gründerfamilie Eklöh die Verkaufs-Pläne durchwinkt oder durchkreuzt (hier mehr).
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