Auf dem digitalen Spielfeld bahnt sich eine weitere Allianz der Schwergewichte an. Nach einem Medienbericht will Bertelsmann die Hälfte der Anteile am Online-Kiosk Pubbles an Weltbild verkaufen. Die von Thomas Feinen (Foto) geführte Firma zieht angeblich von Hamburg nach Augsburg um.
Wie das Medienfachmagazin „Horizont“ meldet, sollen bei Bertelsmann selbst sowie bei seiner Zeitschriftensparte Gruner + Jahr (über deren Tochter Deutscher Pressevertrieb, DPV) je 25% der Anteile von Pubbles verbleiben. Bisher halten Bertelsmann und G+J/DPV je 50% der Anteile an Pubbles.
Mit dem Deal reagiere Bertelsmann auf den bisher gescheiterten Versuch, für den im Oktober 2010 gestarteten elektronischen Kiosk für digitale Zeitungs-, Zeitschriften- und Buchinhalte mehrere große und mittlere Verlage als Mitgesellschafter an Bord zu holen, um gemeinsam ein Gegengewicht zu Apples Verkaufsplattform zu bilden.
Laut „Horizont“ hat Pubbles zwar immerhin 40.000 E-Books im Portfolio (hauptsächlich aus dem Libri-Portfolio), aber nur 87 Pressetitel von 28 meist Special-Interest-Verlagen – die großen Verlagshäuser konzentrierten sch auf die Wettbewerber Pageplace (Telekom) und iKiosk (Axel Springer).
Die Vorteile einer Allianz – für beide Seiten – liegen auf der Hand:
- Bertelsmann würde einen Teil der Investitionen zurückerhalten und
- vermutlich die Reichweite des Portals durch die Anknüpfung an den Weltbild-Shop schlagartig erhöhen.
- Pubbles könnte infolge der Multichannel-Strategie von Weltbild auch offline zu einer bekannteren Marke werden.
- Weltbild würde auf der Content-Seite näher an die (Bertelsmann-)Verlage heranrücken und vermutlich die eigenen Erlös-Anteile beim E-Book-Verkauf erhöhen können.
- Auch technologisch könnte Weltbild von der Pubbles-Allianz profitieren.
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