Die Story der Menschen, die seit Generationen in einem unterirdischen Silo leben, weil die Erde verseucht ist, kam so gut an, dass Howey auf Drängen der Leser zunächst eine Fortsetzung schrieb und dann noch weitere drei Teile nachschob.
Dann kam im Mai 2012 Hollywood in Gestalt von 20th Century Fox und Ridley Pearson, die die Filmrechte für alle fünf Teile gekauft haben – und jetzt stehen Howey und „Wool“ vor einer weltweiten Karriere, ganz irdisch zwischen Buchdeckeln. In Großbritannien war der 26-Jährige kürzlich bereits auf der Bestsellerliste platziert, im März erscheint sein dystopischer Roman zeitgleich in 20 Ländern. Die deutschen Rechte an „Silo“ hatte sich Pipers literarischer Programmchef Thomas Tebbe per Auktion im September gesichert.
Um Hugh Howey einem möglichst breiten Publikum nahezubringen, fährt Piper zweigleisig die digitale und die Printschiene:
- Am 6. Dezember hatte der Verlag „Silo 1“ kostenlos auf der eigenen Webseite und bei zehn E-Book-Partnern eingestellt.
- Seither werden die weiteren Teile sukzessive für je 3,99 Euro nachgeschoben.
- „Silo 5“ als Abschluss erscheint zeitgleich mit dem Hardcover am 12. März.
Abrechnungen für die E-Books liegen noch nicht vor, doch für Teil 1 meldet Amazon ca. 17.000 Downloads, bei Piper selbst waren es knapp 15.000.
Für seinen Spitzentitel, der mit einer Startauflage von 50.000 Exemplaren erscheint, greift Piper tief in die Marketingkiste. Dass fängt bei der aufwändigen Gestaltung des Hardcovers mit prägnantem Cover, farbigem Vorsatzpapier und Lesebändchen an. Auch optisch setzt „Silo“ auf dem Büchertisch Akzente, denn dank des gelben Komplettschnitts fällt das Buch schon von Weitem ins Auge.
Thomas Tebbe: „Das ist zwar etwas teurer in der Produktion, aber wir wollen mit der aufwendigen Präsentation der Printausgabe die Botschaft von Mehrwert vermitteln.“ Bei Howeys holländischem Verlag Querido kommt Pipers Design übrigens so gut an, dass es komplett übernommen wurde.
Weitere Bausteine des „Silo“-Auftritts:
- Im Dezember wurden 3500 Leseexemplare im fertigen Design an Buchhändler und Journalisten verschickt.
- Online-Werbung mit „Silo“-Buchtrailer u.a. bei Google, Facebook, Spiegel Online.
- Verteilung von 30.000 Leseproben der ersten 30 Seiten plus Zugang zum kompletten ersten Teil per QR-Code im Handel und in 120 Städten per City Cards.
- Bundesweite Infoscreen-Kampagne in U- und S-Bahnhöfen.
- Klassische Publikumskampagne in überregionalen Tageszeitungen und Magazinen.
Erstmals erschienen in: buchreport.magazin März 2013, Seite 90
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