Will Orell Füssli (OF) sein Sachbuchprogramm einstellen? Über entsprechende Pläne berichtet die „NZZ am Sonntag“, die sich dabei auf Hinweise von „mehreren Branchenkennern“ beruft. Der Schweizer Druck- und Medienkonzern, zu dem auch der gleichnamige Verlag gehört, will dies weder bestätigen noch dementieren. Auf buchreport-Anfrage heißt es in einem Statement der Geschäftsleitung lediglich: „Die Verlage von Orell Füssli befinden sich seit 2019 in einem Transformationsprozess, der die ganze Organisation und alle Programme betrifft, auch den Sachbuchverlag.“
Die Umstrukturierung der Verlagssparte war bereits im aktuellen Halbjahresbericht Thema, mit dem Tenor, man habe beim laufenden Transformationsprojekt „weitere wichtige Fortschritte gemacht“ und sei zuversichtlich, „dass per Ende 2020 ein ausgeglichenes Ergebnis bei den Verlagen möglich sei“. Bei den Halbjahreszahlen verzeichneten die Orell Füssli Verlage mit einem Nettoerlös von 4,7 Mio CHF (+15% ggü. Vorjahr) ein deutliches Wachstum. Das Plus ist dabei vor allem auf höhere Verkaufszahlen im Kinderbuch und der jetzt in Frage stehenden Sachbuchsparte zurückzuführen. Zuletzt zählte Daniele Gansers „Imperium USA“ zu den erfolgreichsten Titeln. Das Buch konnte bis auf Platz 3 der SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover Sachbuch vorrücken (Schweiz: Platz 1). Die Lernmedien und die juristischen Medien blieben weitgehend stabil, notierten wegen geschlossener Schulen und Universitäten aber leicht unter Vorjahr.
Das Verlagsgeschäft macht nur einen kleinen Teil der OF-Geschäfte aus, der Großteil wird mit Sicherheitsdruck und Buchhandel erwirtschaftet.
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