Die „Akademie des Deutschen Buchhandels“ trägt einen neuen Namen. Geschäftsführer Bernd Zanetti begründet die jetzt vollzogene Umfirmierung in „Akademie der deutschen Medien“ als Reaktion auf einen Wandel, den die Institution seit etwa zehn Jahren erlebe und begleite.
Wird die stagnierende Buchbranche in ihren Bildungsangeboten bald nur noch eine Nebenrolle spielen?
Nein, die Verlage bleiben weiter im Zentrum unseres Angebots. Sie erweitern ihr Spektrum um digitale Medien und Geschäftsmodelle, und diese Veränderung der Branche werden wir weiter begleiten. Wir sprechen längst aber auch andere Zielgruppen an, insbesondere die anderen Medienbranchen, und generell Unternehmen, die in Print- und Digitalformaten publizieren. Es ist eine Folge der Medienkonvergenz, die Grenzen zwischen den Medienbranchen verschwinden immer mehr, aus Verlagen werden Medienunternehmen, die sich zum Teil deshalb ebenfalls umbenennen.
Wie stark ist der Wettbewerb unter den Bildungsanbietern in diesem erweiterten Medienkosmos?
Der Wettbewerb war immer schon groß, das wird auch weiter so bleiben. Man muss sehr stark unterscheiden zwischen den verschiedenen Angeboten, darunter viele kostenlose, die qualitativ nicht so gut und Teil einer Verkaufsstrategie sind. Es gibt viele Veranstaltungen, bei denen man sich einkaufen kann, die dann natürlich keine Neutralität wahren.
Was unterscheidet Sie von den vielen kommerziellen und nicht-kommerziellen Wettbewerbern?
Durch unsere Gemeinnützigkeit haben wir die Möglichkeit, ein systematisches Angebot zu machen, das sich nicht aufgrund kommerzieller Erwägungen ständig ändern muss. Wir bieten den Teilnehmern die Möglichkeit einer gesicherten Weiterbildung mit hoher Qualität zu angemessenem Preis. Weiterer Vorteil ist, dass wir sowohl die Print- als auch die digitalen Medien abdecken und die Vernetzung zwischen beiden berücksichtigen.
Kommentar hinterlassen zu "Aus Verlagen werden Medienunternehmen"