Am 4.2.2015 jährt sich der Todestag von Patricia Highsmith zum 20. Mal. Pünktlich zu diesem Jahrestag erscheint die erste maßgebliche Biografie über das mysteriöse Leben und das fantastische Werk der Autorin.
Minutiös recherchiert und außergewöhnlich vergnüglich zu lesen, mit einem Bildteil und vielen zeitgenössischen Dokumenten im Anhang, ist „Die talentierte Miss Highsmith“ (ab 9.2.2015 im Diogenes Verlag) von Joan Schenkar das neue Standardwerk über das Ausnahmetalent unter den Kriminalschriftstellerinnen.
Als Schriftstellerin erscheint Patricia Highsmith umso mysteriöser und widersprüchlicher, je weiter man unter die Oberfläche der Gerüchte taucht: Nach außen zwar verschlossen wie eine Auster, hinterließ sie dennoch Abertausende von Seiten intimster Einblicke in ihr Schlaf- und Arbeitszimmer. Von Kind an überzeugt, im Körper eines Jungen geboren zu sein, sind ihre (meist weiblichen) Geliebten so zahlreich wie die perfiden Verbrechen ihrer (meist männlichen) Romanfiguren. Sie galt als scheu und lebte zunehmend zurückgezogen, doch sie formte den weltberühmten Tom Ripley selbstbewusst als ihr geistiges Alter Ego.
Klug, humorvoll, unverblümt und in sprühender Prosa folgt Biografin Joan Schenkar dem emotionalen Auf und Ab von Patricia Highsmiths Leben wie den Windungen eines Schneckenhauses. Jahrelange Recherche und größtenteils unveröffentlichtes Archivmaterial sowie persönliche Gespräche mit Vertrauten setzen Stück für Stück das Bild einer Frau zusammen, der es gelang, sich in aller Öffentlichkeit zu verstecken.
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