National und International:
Herausragende Personen und Projekte rund um die Leseförderung wurden mit der AusLese 2009 geehrt
Verleihung des Leseförderungspreises der Stiftung Lesen, unterstützt von der Commerzbank-Stiftung, in Mainz mit Kabarett-Legende Emil Steinberger. Außerdem erstmals vergeben: der Wissenschaftspreis der Stiftung Lesen.
Mainz, 16. Juni 2009 – Sie setzen mit innovativen Ideen und viel Engagement Maßstäbe in der Leseförderung: die sieben neuen Preisträger des alle zwei Jahre verliehenen AusLese-Preises der Stiftung Lesen, gefördert von der Commerzbank-Stiftung. Am 16. Juni wurden sie in der Alten Lokhalle, Mainz, mit rund 200 geladenen Gästen prämiert. Kabarett-Legende Emil Steinberger präsentierte ein literarisch-kabarettistisches Programm. Rolf Pitsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lesen, sowie Stiftung Lesen-Geschäftsführer Heinrich Kreibich ehrten die Preisträger, die von einer Fachjury aus über 100 Projekten ausgewählt worden waren.
Seit langem stellt der Frontmann der Kultband „Höhner“, Henning Krautmacher (Köln), seine Talente auch in den Dienst der Leseförderung: als Vorleser für Kinder, als Interview-Partner für die Presse und nicht zuletzt, etwa an diesem Abend: als Moderator. Für dieses vielfältige Engagement wurde er – für ihn überraschend – mit der neu geschaffenen AusLese-Kategorie „Botschafter des Lesens“ geehrt.
Mag. Gerhard Falschlehner (Wien) wurde mit dem AusLese-Preis in der Kategorie „Internationale Leseförderung“ ausgezeichnet. „Als langjähriger Geschäftsführer des Österreichischen Buchklubs der Jugend – doch nicht nur im Rahmen dieser Tätigkeit – hat er viele Projekte realisiert, die dazu beigetragen haben, Leseförderung international voranzubringen“, so die Jury.
Das von Martin Scharfe initiierte virtuelle Bibliotheksprojekt „VolksLesen.tv“ (Berlin) ist AusLese-Preisträger in der Kategorie „Medien“. Menschen unterschiedlichster Lese-Biografien sind hier in Form von Online-Filmen präsent, in denen sie aus Lieblingstexten vorlesen. Das Jury-Fazit: „Authentische Lesevermittlung, die ein breites Publikum fasziniert“,
Eine „Ferienattraktion mit literarischem Mehrwert“ ist laut Jury die „Märchenbaumpromenade“ des Eigenbetriebs Kaiserbäder Insel Usedom in Heringsdorf. Das von der stellvertretenden Kurdirektorin Dr. Karin Lehmann initiierte Projekt wurde in der Kategorie „Veranstaltungen“ ausgezeichnet. Das Prinzip: Schauspieler nutzen uralte Promenadenbäume als Bühne für literarische Veranstaltungen – und begeistern Kinder und Eltern für das Lesen.
Der Verein Buchfachfrau Berlin e.V. wurde für das Projekt Bücherwald, eine offene Bibliothek in der Berliner Kollwitzstraße, in der Passanten Bücher hinterlegen und abholen können, in der jeweils mit 1.000,- Euro dotierten Förderpreis-Kategorie „Herausragende Initiativen“ ausgezeichnet: Ein Projekt, das laut Stiftung Lesen Impulse für eine lebendige, urbane Lesekultur setzt. In derselben Kategorie prämierte die Jury das „Literaturhotel Franzosenhohl“ (Iserlohn): Es präsentiere mit einer beeindruckenden Ideenvielfalt ein ausgesprochen lesefreundliches Ambiente und besitze damit bundesweit Vorbildwirkung. Die für ihr von Bibliotheksleiter Georg Fisch ins Leben gerufenes Projekt „Leserakete“ ebenfalls als „herausragende Initiative“ geehrte Stadtbibliothek im Salzstadel, Straubing würdigte die Jury als „Beispiel für nachhaltige Leseförderung“. Das Prinzip: Grundschul- und Förderschulklassen begeben sich auf Raketen-Reise. Der Treibstoff wird erzeugt, indem die Kinder Bücher aus der Bibliothek entleihen, sie lesen und der Klasse vorstellen.
„Lesen, wenn anderes und andere wichtiger werden“, hat der an der Leuphana Universität Lüneburg tätige Kulturwissenschaftler Maik Philipp seine Arbeit zur Leseorientierung in der peer group bei Kindern aus fünften Klassen überschrieben, für die er mit dem neuen „Wissenschaftspreis der Stiftung Lesen“ ausgezeichnet wurde. Der Preis wird künftig alle 2 Jahre vergeben und ist mit 3.000,- Euro dotiert. Die Fachjury: „Eine wissenschaftlich fundierte sowie für die Praxis bedeutsame Arbeit“.
Den musikalischen Rahmen gestaltete die Band Jazzmunks des Mainzer Frauenlob-Gymnasiums.
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