Immer mehr Verlage sind entschlossen, ihre digitalen Inhalte so zu vermarkten, dass sie damit Geld verdienen. Über das Preisverhältnis zwischen gedruckter und elektronischer Version ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, aber in den Vertriebs- und Marketingabteilungen entstehen jetzt zunehmend geeignete E-Book-Werbemittel. Anders als die Handelsvorschauen bei gedruckten Büchern sind sie offenbar eher als Ausrufezeichen gedacht. Zu den Vorreitern gehören zwei in puncto Programm und Größe sehr unterschiedliche Verlage:
- Der Reise- und Kartografieverlag MairDumont bringt in Ergänzung zu seinem herkömmlichen Verlagskatalog, der traditionell einmal pro Jahr im Januar (Auflage: ca. 15.000 Exemplare) erscheint, eine separate, achtseitige E-Book-Vorschau auf den Weg, um so explizit auf sein digitales Programm aufmerksam zu machen. Anlass für den Sonderauftritt sind die neuen farbigen „Marco Polo“-E-Books im Epub-Format: Die ersten 40 Produkte erscheinen im Februar zum Preis von 7,99 Euro und sind demnach 4 Euro billiger als die soeben relaunchten „Marco Polo“-Prints. Parallel dazu erscheinen fünf Stefan-Loose-Epub-Führer (17,99 Euro) und im März folgen die ersten 10 „Lonely Planet“-E-Books (je nach Umfang 12,99 bis 23,99 Euro). Die Reihen „Baedeker“ und „DuMont Reise-Taschenbuch“ werden ebenfalls ab Februar in einer digitalen Version verkauft, allerdings im PDF-Format.
- Der Zürcher Kleinverlag Kein & Aber, dessen Verleger Peter Haag 1997 angetreten ist, um „intelligente Unterhaltung in schön und aufwendig gestalteten Büchern und CDs“ zu verpacken, hat erstmals eine separate E-Book-Vorschau für seine von Februar an erscheinenden E-Books und Apps in Druck gegeben, um den Handel auf die digitalen Formate aufmerksam zu machen.
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