Borders kämpft weiter ums Überleben. Zwar sind die Gespräche des US-amerikanische Großbuchhändlers mit Banken über einen 500-Mio-Dollar Kredit zur Sanierungsfinanzierung offenbar fortgeschritten. Dennoch kann Borders aktuell die Lieferanten und Vermieter nicht pünktlich bezahlen.
Laut New York Times hat der Filialist somit den zweiten Monat in Folge die Rechnungen nicht zum Fälligkeitsdatum begleichen können. Als Begründung verwies die Kette darauf, dies trage dazu bei, die Liquidität zu sichern und eine Refinanzierung auf die Beine zu stellen.
Borders verhandelt weiterhin mit Banken über eine Sanierungsfinanzierung im Volumen von rund 500 Mio Dollar. Diese wird oft bei Insolvenzverfahren nach „Chapter 11“ eingesetzt, um den angeschlagenen Unternehmen Luft zum Atmen zu geben. Laut Wall Street Journal ist die neue Kreditlinie jedoch davon abhängig, ob Lieferanten (hauptsächlich Verlage) und Vermieter auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten.
Um die angespannte Finanzlage zu entschärfen, hat sich Borders außerdem sechs Monate nach dem Verkauf der Schreibwarenkette Paperchase von einem weiteren nicht zum Kerngeschäft Buchhandel gehörenden Firmenteil getrennt: Für eine ungenannte Summe wurde das Kalendergeschäft von Day by Day Calendar Co. mit 420 saisonalen Shops an Calendar Club verkauft.
Der größte Kalenderverkäufer der USA verfolgt seit seiner Gründung 1993 einen steten Expansionskurs. Alleiniger Inhaber ist Firmengründer und CEO Mark Winkelman, der vor zwei Jahren den damaligen Mehrheitsaktionär Barnes & Noble für 7 Mio Dollar rausgekauft hat.
Calendar Club, der weltweit ca. 200 Mio Dollar umsetzt, steht für eine Einzelhandelsspezies, die es in Deutschland so nicht gibt, die aber im US-Kalendergeschäft eine Schlüsselrolle spielt: Auf Kalender spezialisierte Shops mit Verkaufsflächen bis zu 500 qm, die als Franchise-Unternehmen gezielt zwischen September und Ende Januar in Erscheinung treten.
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