Während die Münchner Amazon-Zentrale aktuell versucht, per Imagekampagne verlorene Sympathie-Punkte bei Kunden wiederzuerlangen, erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck. Erstmals wird – nach den Standorten in Bad Hersfeld und Leipzig – auch im Zentrallager in Graben bei Augsburg gestreikt.
Wie Verdi mitteilt, hat die Gewerkschaft erstmals die Beschäftigten in Graben zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Verdi Bayern habe Ende November die Geschäftsführung des Versandhandelszentrums in Graben zu Tarifverhandlungen aufgefordert, was diese aber abgelehnt habe.
Im jüngsten Interview mit der „FAZ“ hatte sich amazon.de-Chef Ralf Kleber zu den Auseinandersetzungen mit Verdi geäußert. Die Gewerkschaft sehe bei den 9000 Logistik-Mitarbeitern „ein erhebliches Mitgliederpotential“. Doch die meisten Mitarbeiter seien keine Verdi-Mitglieder. „Und diese Mehrzahl der Mitarbeiter signalisiert uns, dass wir auf einem guten Kurs sind.“
Das Einstiegsgehalt der Lageristen von 9,55 Euro in der Stunde sei schon weit über dem, was in der Debatte um einen gesetzlichen Mindestlohn gefordert werde. Inklusive Boni, Weihnachtsgeld, Rentenzuschuss, kostenlose Versicherungsleistungen und Aktienpaket komme ein Mitarbeiter schnell auf 2000 Euro im Monat.
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