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Autopsie der Branchenzukunft

Am 25. Februar können Autoren, Verleger und Buchhändler der Bundesregierung ihre Sorgen und Nöte präsentieren. Geplant ist ein Branchenhearing in Frankfurt (zwei Veranstaltungsorte werden in dieser Woche geprüft), der Kreis wird 40 Personen aus Branchenangehörigen und externen Experten umfassen. Die Teilnehmerliste ist noch nicht verabschiedet.

Im Mittelpunkt des Branchenhearings sollen drei Themenfelder stehen:

  • Die Herausforderungen durch die Digitalisierung.
  • Das Internet als legaler wie illegaler Vertriebsweg.
  • Perspektiven der Branche im Rahmen der Globalisierung.

Erwerbswirtschaftliche Potenziale im Blick

Die Buchwirtschaft ist die 7. von 11 Stationen der im Frühjahr vergangenen Jahres gestarteten Initiative Kultur- & Kreativwirtschaft der Bundesregierung. Sie wird vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und dem Beauftragten für Kultur und Medien (BKM), kurz: Kulturstaatsminister koordiniert. Als Hauptziel der Initiative gilt im Politsprech die „Erschließung positiver Zukunftsperspektiven durch Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und bessere Ausschöpfung und Entwicklung ihres Arbeitsplatzpotenzials“. Explizit sollen auch die Erwerbschancen innovativer kleiner Kulturbetriebe sowie freischaffender Künstlerinnen und Künstler verbessert werden.

Vorangegangen war die Erkenntnis der Bundesregierung, dass Kultur und Kreative mit Umsätzen von mehr als 120 Mrd Euro ein bisher womöglich unterschätzter Wirtschaftszweig sind, der zudem mehr zur Bruttowertschöpfung beiträgt als beispielsweise die chemische Industrie.

Ziel sind konkrete Handlungsperspektiven

Beim ganztägigen Branchenhearing rund ums Buch werden laut BKM-Referatsleiter Peter Grafe drei Branchensegmente unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten näher betrachtet: Die Kreativen (Autoren, Übersetzer, Lektoren), die Verlage und der Buchhandel. Bei Letzteren sollen jeweils Vertreter eines großen und eines kleinen Branchenunternehmens die Aussprache mit kurzen Statements einleiten, bei den Kreativen Vertreter der VG Wort sowie der Gewerkschaft ver.di. Der Börsenverein darf mit einer Keynote eröffnen, der Kulturstatistiker Michael Söndermann wird die wirtschaftliche Struktur der Branche darstellen, die Frankfurter Buchmesse (mit ihrer im September erhobenen Branchenumfrage) und der Deutsche Bibliotheksverband sollen das Thema Digitalisierung auf den Punkt bringen.

Ambitioniertes Ziel der siebenstündigen Veranstaltung sind „Handlungsperspektiven“. Die Initiativ-Treiber in den Ministerien haben sich vorgenommen, im Juni die Ergebnisse aller Branchenhearings zusammenzuführen und politische Schlussfolgerungen abzuleiten.

aus: buchreport.express 3/09

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