Die Meinungsfreiheit ist in Gefahr, und das sowohl in Russland als auch in den USA, meinen immer mehr Schriftsteller und protestieren für das Grundrecht. Während in Russland rund 30 Autoren aus dem Schriftstellerverband PEN ausgetreten sind, darunter die Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch, sind in New York rund 2000 Autoren auf die Straße gegangen, um auf mögliche Einschränkungen durch den künftigen US-Präsidenten Donald Trump aufmerksam zu machen.
Rund 2000 Autoren, aber auch Leser und Künstler, versammelten sich am Martin Luther King Day am 15. Januar vor der Stadtbibliothek in New York, um von da aus einen Protestmarsch Richtung Trump Tower anzutreten (weiteres Bildmaterial finden Sie hier).
Unter den Demonstranten waren auch namhafte Schriftsteller wie Michael Cunningham, Jeffrey Eugenides und der Zeichner Art Spiegelman.
Organisiert wurde der Protest von der Autorenvereinigung Writers Resist, die vom PEN America unterstützt wird. Neben der Großveranstaltung in New York fanden an dem Tag weitere 90 Demonstrationen im Land statt.
Russische Schriftsteller wenden sich gegen PEN
In Russland sind derweil rund 30 Autoren aus dem russischen PEN ausgetreten. Sie protestieren mit ihrem Austritt gegen den Ausschluss von Sergey Parkhomenko aus der Vereinigung. PEN Russland wirft dem Journalisten und Aktivisten Parkhomenko provokative Aktivitäten vor. Er wolle die Organisation von innen heraus zerstören.
Parkhomenko hatte den PEN Russland auf seiner Facebook-Seite dafür kritisiert, den ukrainischen Filmemacher Oleg Sentov nicht zu unterstützen, der aufgrund „terroristischer Aktivitäten“ im Gefängnis sitzt.
Die Ideale der Organisation seien mit dem Ausschluss zerstört worden, begründete die Nobelpreisträgerin Alexijewitsch ihren Austritt.
Der PEN International verwies darauf, dass alle Länder-Divisionen unabhängig voneinander agierten, die Grundsatz-Prinzipien jedoch respektieren müssten. Man behalte die Situation im Auge. PEN America bekannte auf seiner Seite Solidarität mit dem russischen PEN. Man beobachte die Vorkommnisse mit großem Bedenken.
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