Der Kölner Publikumsverlag Bastei Lübbe meldet für sein Geschäftsjahr 2021/2022 eine deutliche Ergebnissteigerung sowie einen stark erhöhten Dividendenvorschlag. Die zentralen Kennziffern des börsennotierten Verlags im Überblick:
- Die Gruppe konnte den Konzernumsatz um 1,8 Mio Euro auf 94,5 Mio Euro steigern. Das ist ein Plus von 2% gegenüber dem Vorjahreswert von 92,7 Mio Euro.
- Erfolgreicher Ausbau des Community-Geschäfts bei Lyx, Community Editions und Smarticular
- Konzern-EBIT verbessert sich operativ und durch Sondereffekte um 35% auf 14,7 Mio Euro, das Konzernergebnis steigt um 40% auf 11 Mio Euro
- Dividendenvorschlag: 40 Cent je Aktie
Als Treiber für die erfolgreiche Entwicklung nennt Bastei Lübbe das „attraktive Verlagsprogramm, der mit 32% weiterhin hohe Umsatzanteil mit digitalen Produkten sowie ein weiterer Zukauf zum Ausbau des Geschäfts mit digitalen Communitys“. Der neue CEO Soheil Dastyari sieht Bastei Lübbe in der deutschen Verlagslandschaft sehr gut aufgestellt: „Das Unternehmen hat damit eine hervorragende Position für künftiges Wachstum. Dieses wird mit dem erfolgreichen Kerngeschäft verstärkt im digitalen Bereich, bei den community-getriebenen Geschäftsmodellen, E-Books und Streaming erfolgen.“
Das Segment Buch im Detail
Für den Umsatzanstieg im vergangenen Geschäftsjahr sei das Segment Buch verantwortlich, meldet die Verlagsgruppe. Die erstmals vollkonsolidierte CE Community Editions habe 5,7 Mio Euro zum Konzernumsatz beigetragen. Maßgeblich beigetragen haben auch die Lübbe-Bestseller „Never“ von Ken Follett sowie „Der Zorn des Oktopus“ von Dirk Rossmann und Ralf Hoppe. Die Titel erreichten jedoch nicht das Niveau der Vorjahresbestseller, daher habe auch der Umsatz erwartungsgemäß leicht unter dem Vorjahr gelegen.
Im Audio-Bereich konnten durch Zuwächse in den digitalen Verwertungskanälen die Rückgänge im Umsatz mit physischen Tonträgern kompensiert werden. Der E-Book-Umsatz lag im jetzt abgelaufenen Geschäftsjahr leicht unter dem Vorjahr, welches im besonderen Maße von pandemiebedingten Zuwächsen in diesem Segment profitiert habe.
Insgesamt stieg das EBIT im Segment Buch auf 13,9 Mio Euro an (Vorjahr: 9,7 Mio Euro).
Dividendenvorschlag: 40 Cent je Aktie
Auch in diesem Jahr sollen Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben. Daher werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 40 Cent je Aktie vorschlagen, was einer Steigerung gegenüber der operativen Vorjahresdividende von 25 Cent je Aktie von 60% entspricht.
Finanzielle Entwicklung
Das Konzern-EBIT in Höhe von 14,7 Mio Euro sei „das Ergebnis der erfolgreichen Fokussierung auf verlegerische Inhalte in allen Ausspielkanälen“, heißt es seitens des Unternehmens. Gegenüber dem Vorjahr sei so ein Zuwachs in Höhe von 3,8 Mio Euro (+34,8%) realisiert worden. Der operative Cashflow liegt bei 12,8 Mio Euro. „Das abgeschlossene Geschäftsjahr hat die finanzielle Stärke des Bastei Lübbe-Konzerns bestätigt. Trotz des Erwerbs der Verlage Smarticular und CE Community Editions in den letzten 18 Monaten, ist der Konzern solide und finanzstark aufgestellt. Neben unserer Strategie zum organischen Wachstum können wir auch weiter gezielt Akquisitionen zur Umsetzung unserer Wachstumsstrategie und zum Ausbau unseres Community-Geschäfts verfolgen“, ergänzt Joachim Herbst, Finanzvorstand der Bastei Lübbe AG.
Diesen Kurs will Bastei Lübbe auch im Geschäftsjahr 2022/2023 fortführen. Dabei wird jedoch das gesamtwirtschaftliche Umfeld eine wesentliche Rolle spielen: Die fortbestehende Unsicherheit über die künftige Corona-Politik und die Auswirkungen des Angriffskriegs auf die Ukraine auf Wirtschaft und Energieversorgung sowie die Inflation hätten das Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher bereits beeinflusst, so das Unternehmen.
Dem will Bastei Lübbe mit „attraktiven Inhalten“ entgegenwirken und kündigt einige potenzielle Bestseller an:
- Im April ist mit „Lonely Heart“ bereits ein neuer Bestseller von Lyx-Autorin Mona Kasten erschienen. Der 2. Band „Fragile Heart“ erscheint im kommenden Weihnachtsgeschäft.
- Im September erscheint bei Lübbe mit „Drachenbanner“ der 7. Band von Rebecca Gablés Waringham-Saga.
- Für das Weihnachtsgeschäft ist außerdem der mittlerweile 17. Band der Reihe „Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney eingeplant.
Ein wichtiges Wachstumsfeld werden für Bastei Lübbe weiterhin die Community-Verlage sein, deren Umsatzanteil im Berichtsjahr auf 27% ausgebaut werden konnten. „Die hohe Identifikation der Leserschaft mit diesen Verlagen und den verlegten Büchern verbunden mit dem direkten Zugang zu den Leserinnen und Lesern erlauben es, die Vorteile der Digitalisierung stärker im Verlagswesen umzusetzen. Bücher und Produkte können zielgerichtet für die Leserschaft entwickelt und digital vermarktet werden. Zugleich gibt es innerhalb der Communitys eine oft unmittelbare Rückkopplung von den Leserinnen und Lesern zu den Autorinnen und Autoren und zum Verlag“, begründet Bastei Lübbe die positive Entwicklung.
Für das laufende Geschäftsjahr 2022/2023 strebt der Bastei Lübbe-Konzern aufgrund des eingetrübten Marktumfelds einen Umsatz zwischen 90 und 95 Mio Euro an. Damit bleibt man hinter der früher genannten Zielsetzung von 100 Mio Euro zurück. Der Vorstand beobachte die weitere Marktentwicklung „im Hinblick auf Inflation, Lieferketten und weitere ökonomische sowie politische Entwicklungen sehr genau“. Bei Bedarf werde man die Prognose entsprechend aktualisieren.
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