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Bastei Lübbe wächst stärker

Die einzige börsennotierte Publikumsverlagsgruppe Bastei Lübbe hat seine Umsatz- und Ergebnisprognose erhöht. Das Geschäft habe sich trotz erschwerter Rahmenbedingungen durch die Coronakrise besser entwickelt. Die aktualisierte Prognose fürs laufende Geschäftsjahr 2020/21 (endet am 31.3.):

  • Der Konzern-Umsatz steigt auf ca. 90 Mio statt der bisher erwarteten rund 85 Mio Euro, das ist ein Mehr von 6%.
  •  Das Konzern-Ergebnis (EBIT) wird bei 7 bis 8 Mio Euro erwartet gegenüber bisher 5 bis 6 Mio Euro.

Die Meldung erfolgt aufgrund vorläufiger Zahlen aus dem Weihnachtsgeschäft: Die positive Entwicklung resultiert nach einer Verlagsmitteilung aus höher ausgefallenen Umsatzbeiträgen der Neuerscheinungen von Bestsellerautoren, namentlich werden Ken Follett und Dirk Rossmann genannt, aber auch von Titeln aus dem Backlistbereich. Folletts Historienroman „Kingsbridge. Der Morgen einer neuen Zeit“ (36 Euro) stand 2020 auf Rang 3 der umsatzstärksten Bücher des Jahres, der Debüt-Roman von Drogerie-Unternehmer Rossmann „Der neunte Arm des Oktopus“ (20 Euro) erreichte im Umsatzranking Rang 13.

Beide Romane stehen auch aktuell auf der SPIEGEL-Bestsellerliste, Rossmanns „Oktopus“ in der zweiten Woche auf Platz 1. Autor Dirk Rossmann hat sich kürzlich auch bei Bastei Lübbe eingekauft und mit 406.018 Stück 3,05% der Aktien erworben. In einem buchreport-Interview erklärte Rossmann, er habe aber kein Interesse, auf die Verlagsarbeit Einfluss zu nehmen. Er sei aber sicher, dass das Geld gut investiert sei.

Überproportional wachsendes Digitalgeschäft

Zur positiven Entwicklung hätten nahezu alle Programmsegmente beigetragen, heißt es in der Verlagsmeldung, überproportional zum Markt habe sich der Absatz im digitalen Bereich erhöht. In einer buchreport-E-Book-Auswertung ist Bastei Lübbe mit 4 Titeln in der Top 20 vertreten, neben Follett und Rossmann ein Titel aus dem Lyx-Romance-Programm („Christmas Deal“) und eine romantische Weihnachtsgeschichte der Britin Katie Fforde. Zum Digitalgeschäft zählt auch die wachsende Hörbuchnachfrage.

Beim verbesserten Ergebnis wird auch auf Kostensenkungsmaßnahmen verwiesen, die mit Blick auf Pandemierisiken seit Oktober 2020 umgesetzt wurden. Vorstandssprecher Joachim Herbst kündigt an, der Hauptversammlung nach längerer Pause wieder eine Dividenden-Ausschüttung vorzuschlagen. Einschränkend weist der Vorstand aber darauf hin, dass die bestehende Lockdown-Situation weiterhin eine hohe und schwer zu prognostizierende Risikovolatilität erzeuge.

Zum Jahreswechsel hat Bastei Lübbe den jungen Verlag Smarticular erworben, der bereits einige SPIEGEL-Ratgeberbestseller aufgelegt hat. Der Vorstand erwartet, dass sich der Erwerb bereits im kommenden Geschäftsjahr 2021/22 positiv auf die Ertragslage des Konzerns auswirken werde.

Bestseller bescheren Bastei Lübbe positives Halbjahresergebnis

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