Für ihr schriftstellerisches Lebenswerk wird die Autorin Ruth Klüger mit dem Bayerischen Buchpreis 2016 in der Kategorie Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Die feierliche Preisverleihung findet in Anwesenheit der Autorin am 1. Dezember in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz statt.
„Ruth Klügers Bücher sind eine eindringliche Mahnung zu Verantwortung, Menschlichkeit und wacher Aufmerksamkeit in allen Bereichen des sozialen und politischen Lebens. Als eine der wenigen noch Lebenden, die aus eigener Erfahrung das Grauen des Nationalsozialismus und der Vernichtungslager schildern können, schreibt sie vor allem in ihrem 1992 erschienenen autobiografischen Roman ‚weiter leben. Eine Jugend‘ mit unbestechlicher Klarheit über ihr Leben als Heranwachsende in verschiedenen Konzentrationslagern. Über diese eindringliche literarische Bearbeitung hinaus ist Ruth Klüger stets eine unentbehrliche Mahnerin gegen das Vergessen von Gewalt und Verbrechen, die auch zu aktuellen politischen Fragen kritisch Stellung bezieht. Neben ihren autobiografisch geprägten Werken hat sie als Literaturwissenschaftlerin und Essayistin ein vielseitiges Gesamtwerk geschaffen“, heißt es in der Begründung des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.
Ruth Klüger, geboren 1931 in Wien, wurde in die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Christianstadt verschleppt. 1947 emigrierte sie in die USA. Sie lehrte Germanistik an der University of Virginia, in Princeton sowie an der University of California in Irvine. Heute lebt sie in Irvine/Kalifornien. Die Autorin erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck, Roswitha-Preis der Stadt Gandersheim, Lessing-Preis des Freistaats Sachsen. Ihre Autobiografie „weiter leben. Eine Jugend“ (1992) wurde in zehn Sprachen übersetzt. Zuletzt erschienen „Was Frauen schreiben. Essays“ (2010) und „Zerreißproben. Kommentierte Gedichte“ (2013).
Überreicht wird der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten von der Stellvertretenden Ministerpräsidentin und Bayerischen Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Ilse Aigner im Rahmen der feierlichen Preisverleihung des Bayerischen Buchpreises 2016 am 1. Dezember.
Ehrenpreisträgerinnen der vergangenen Jahre waren Cornelia Funke (2015) sowie Silvia Bovenschen (2014).
Der Bayerische Buchpreis 2016 wird veranstaltet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern und gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und DIE ZEIT, Förderer ist das PS-Sparen der bayerischen Sparkassen.
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