Fast fünf Monate ist es her, dass txtr auf der Buchmesse in Frankfurt den (O-Ton:) „kleinsten und leichtesten E-Reader der Welt“ präsentierte (hier mehr). Seitdem ist es ruhig geworden um den Beagle. Abschlüsse mit Telekommunikationsdienstleistern, über die der Vertrieb primär laufen soll, lassen noch auf sich warten.
Doch jetzt senden die Berliner neue Signale: Nachdem die Zulassungsbehörde für Kommunikationsgeräte in den USA im Januar grünes Licht für den Reader gegeben hatte, verkauft txtr das Gerät bald auf eigene Faust. In einem Shop für E-Reader wird das Gerät für 69,99 Dollar angeboten (inklusive 10-Dollar-Gutschein für E-Books, noch ist der Beagle dort aber nicht lieferbar).
Im April startet befristeter Deutschland-Direktvertrieb
Und auch in Deutschland bereitet txtr ähnliche Schritte vor: Anfang April soll der Reader eine Woche lang über die txtr-Seite verkauft werden. Der Preis steht noch nicht fest, im Gespräch sind (je nachdem, ob ebenfalls ein E-Book-Gutschein enthalten ist oder nicht) 69 bzw. 59 Euro.
Überraschend kommt der Schritt in den Direktvertrieb nicht. Schon zur Vorstellung des Geräts auf der Frankfurter Buchmesse hatte txtr angedeutet, neben den erwünschten Kooperationen mit Telekommunikationsdienstleistern auch den Eigenvertrieb anzusteuern. Auf Anfrage von buchreport.de heißt es in Berlin, man wolle mit einer limitierten Auflage des Geräts die große Nachfrage der Fans bedienen. Wie diese auf den Preis reagieren, bleibt abzuwarten, denn mit 70 Dollar bzw. 59 oder 69 Euro liegt der Beagle auf einem Niveau des technisch überlegenen Kindle-Einstiegsgeräts (69 Dollar/79 Euro). Und weit von den 10 Dollar entfernt, der im Herbst weltweit für Schlagzeilen sorgte – den Preis wollte txtr allerdings in Kooperation mit den Telkos erzielen, die das Gerät subventionieren sollen.
Gespräche mit Telkos „weit fortgeschritten“
Solche Verhandlungen mit international operierenden Telkos liefen aktuell auf Hochtouren, erklärt Thomas Leliveld, Chief Commercial Officer bei txtr gegenüber buchreport.de. In 18 Ländern seien die Gespräche in einem „fortgeschrittenen Stadium“. Sobald der erste Abschluss vorliege, würden zahlreiche Firmen rasch folgen, glaubt Leliveld.
In Kooperation mit Firmen wie Vodafone, so Leliveld im Oktober 2012, könne schnell ein Massenmarkt angesteuert werden. Seine Rechnung: Bei einer Konversionsrate von nur 1% unter den ca. 400 Mio Kunden der europäischen Filialen von Telekom, Vodafone, E-Plus & Co. könnte dies für einen Absatz von 20 Mio E-Books und einen Umsatz von 100 Mio Euro pro Jahr sorgen.
In Deutschland dürfte txtr zumindest beim Marktführer schlechte Karten haben: Dass die Telekom neben dem hauseigenen Tolino (hier mehr) einen weiteren Reader ins Vertriebsnetz nimmt, ist unwahrscheinlich.
Unabhängig von den Perspektiven des Beagle scheinen die Geschäfte bei den Berlinern (die hauptsächlich im B2B-Bereich Händler mit einer E-Book-Shop-Technologie versorgen), gut zu laufen. Unter „Jobs“ listet txtr aktuell zahlreiche Stellen-Angebote auf.
keep goin txtr, Jens berlinstartup.de
Ja ist denn schon der 1. April? Das ganze kann doch nur als Witz verstanden werden …