Buchhändler, die nach dem Weihnachts-geschäft ihre Angebotslücken auffüllen wollen, stoßen auf eine höchst individuell getaktete Dienstbereitschaft der Verlagsauslieferungen. Dies zeigt die Übersicht, die buchreport für die Werktage in der Zeit vom 22. Dezember bis 2. Januar erstellt hat (s. unten).
Nicht nur die stark abweichenden Bereitschaftszeiten, sondern die generell eingeschränkte Dienstleistung stößt auf Kritik. Neben Standortbuchhändlern machen vor allem Großabnehmer ihrem Ärger Luft: „Die Zeit nach Weihnachten ist umsatzstark und unsere Mitarbeiter stehen auch an allen Tagen bereit, um zu verkaufen“, schimpft beispielsweise Heinrich Riethmüller vom Südwestfilialisten Osiander über die „teilweise skandalösen“ Betriebsferien. Mayersche-Geschäftsführer Michael Wieser spricht von Leerläufen und einem im Buchhandel gepflegten „Anachronismus“, den sich keine andere Branche leiste.
Zumindest bei Spitzentiteln könne man das einigermaßen abfangen, sagt Hugendubel-Einkaufsleiter Rainer Pelz zu den Auslieferungs-Auszeiten: „Zeitgemäß ist das aber nicht mehr, weil der Umsatz zwischen den Jahren und Anfang Januar für uns sehr wichtig ist. Unsere Großbuchhandlungen können es sich heute nicht mehr erlauben, auf Sendungen der Verlage länger als 4 oder 5 Arbeitstage zu warten.“ Thalia-Geschäftsführer Michael Wetzel pflichtet bei: „In dieser Phase ist jeder Tag kostbar.“
Von den kritisierten Schließungen profitieren die vier Barsortimente KNV, Könemann, Libri und Umbreit mit ihrem kurzfristigen Lieferservice.
Hier die Tabelle mit der Dienstbereitschaft von Auslieferungen zum Download
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