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Ben Ashcroft: Open Access mehrgleisig fahren

Der Wissenschaftsverlag De Gruyter versteht sich als Vorreiter im Open-Access-Publizieren (OA), besonders in den Geistes- und Sozialwissenschaften, die Programm-Schwerpunkte sind. Dort werden verschiedene Modelle erprobt, um das Portfolio nachhaltig umzustellen. Im Zeitschriftenbereich etwa hat der Verlag 2023 vier weitere Titel in sein „Subscribe to Open“-Programm (S2O) überführt. 2021 als Pilotprojekt gestartet, wurden im vergangenen Jahr darüber knapp 500 Artikel unmittelbar im goldenen Open Access veröffentlicht. Ben Ashcroft, Vice President Commercial, ordnet die aktuelle OA-Lage ein. 

 

Ben Ashcroft (Foto: De Gruyter)

Ben Ashcroft (Foto: De Gruyter)

Wie weit ist Open Access (OA) in den Geistes- und Sozialwissenschaften?

Die Lage ist je nach Fachbereich anders, auch die Autorinnen und Autoren sind unterschiedlich affin. In den reinen Geisteswissenschaften entwickelt sich OA etwas langsamer. Insgesamt spüren wir aber verstärkt, dass Forschende aus dem geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich OA publizieren wollen, um eine größere Sichtbarkeit und Reichweite für ihre Forschung zu erzielen. In der öffentlichen Diskussion um OA bleiben die Geistes- und Sozialwissenschaften aber größtenteils nach wie vor außen vor. Der Diskurs wird von den Naturwissenschaften und den großen Verlagen dort dominiert. Das hat zwei Gründe: In den Geistes- und Sozialwissenschaften fehlen Fördergelder und es fehlt auch ein geeignetes Modell, um OA unter diesen Bedingungen entscheidend voranzubringen.

Mit einem deutschen Konsortium haben Sie sich für 2022 auf einen OA-Transformationsvertrag geeinigt. Wie sind die Erfahrungen?

Wir haben mittlerweile einen Vertrag für zwei weitere Jahre abgeschlossen, sodass wir jetzt eine Laufzeit bis Ende 2024 haben. Die Vereinbarung beinhaltet die OA-Veröffentlichung von Artikeln in bestimmten Zeitschriften unseres Verlages. Bisher sind wir mit den Ergebnissen recht zufrieden. Die Teilnahme ist etwas besser als erwartet und die Anzahl veröffentlichter Artikel bewegt sich im erwarteten Rahmen. Da wir jedoch nicht all unsere Zeitschriften für Forschende an deutschen Einrichtungen öffnen konnten, ist die Komplexität ein Hindernis. Das Modell ist erklärungsbedürftig und es mindert den Transformationseffekt, weil wir nicht noch mehr Autoren die Möglichkeit bieten können, OA zu publizieren.

Wieso konnten Sie nicht das komplette Portfolio öffnen?

Wir haben ein strukturelles Problem, denn unsere Autorenstruktur und unsere Umsatzstruktur passen nicht zueinander.

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