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Bernd Sommerfeld: Buchhandel und die Möglichkeiten der Social Media Netzwerke

Allein in Deutschland sind mittlerweile 26,4 Millionen Menschen in sozialen Netzwerken aktiv. Damit sind Social Media Netzwerke auch für Verlage und Buchhändler ein unverzichtbares Mittel, um dort Einfluss auf die Meinungsbildung zu nehmen. Social Media ist keine Träumerei, sondern schlicht Realität: Menschen kommunizieren zunehmend online. Und das wird unsere Meinungsbildung mehr beeinflussen als irgendetwas anderes. Ein gutes Beispiel für diesen Wandel ist der Erfolg von Facebook. „Wir bewegen uns vom Modell einer Internetseite hin zu einem Modell, das viele Anwendungen, zum Beispiel für den Desktop oder das Mobiltelefon, an einer Stelle zusammenführt“ , sagte der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Schon gibt es Bedenken, ob Facebook nicht zu mächtig geworden ist, und regionale, unabhängige Netzwerke werden gegründet.

Für Verlage und besonders auch für Buchhändler ist das Internet mit seinen Tools schlicht unüberschaubar. Und neben technischen Defiziten sind mangelnde Akzeptanz, Bekanntheit und die eigene Unternehmenskultur die größten Herausforderungen. Der durchschnittliche Mitarbeiter hat bisher noch keine Erfahrungen mit diesen Technologien, weder im Privatleben noch in der Arbeitswelt. Er kann somit den Nutzen nicht abschätzen und erkennen, gleiches gilt für Entscheidungsträger und Manager. Einen der befreundeten Berater durfte ich dazu befragen. Sebastian Voss berät Unternehmen bei der Online Kommunikation und Wahrnehmung. Als Geschäftsführer von synergie effekt.net realisiert er mit seinem Team Projekte im Social Media Bereich.

Wie können Berater helfen, diese Herausforderungen zu lösen?

Ein erfahrener Berater sollte das Unternehmen langsam an das Thema heranführen und zusammen mit den Entscheidungsträgern herausfinden, welches Ziel durch den Einsatz von Social Media angestrebt wird. Soll der Umsatz angekurbelt (Verkauf), der Bekanntheitsgrad gesteigert (Markenbildung/Image), der Support unterstützt (Telefon-Hotline), Kundenwünsche und -kritik geortet (Brand-Monitoring) oder die Produktentwicklung (Crowdsourcing) bereichert werden?

Im zweiten Schritt sollte im Rahmen einer Online-Beobachtung (Monitoring) ermittelt werden, welche Dienste der Zielgruppe im Internet am meisten nutzen. Danach sollte geplant werden,wie ein Social Media Engagement am effektivsten erreicht werden kann. Schaut die Zielgruppe Videos auf Youtube, bevorzugt sie, sich über Twitter oder Blogs zu informieren, oder ist sie in sozialen Netzwerken wir Facebook, MySpace oder StudiVZ besonders aktiv. Erst danach geht es an die Auswahl der passenden Dialoginstrumente (z.B. Weblog, Audio- und Videopodcasts, Communities, Twitter etc.) und an die Schulung der verantwortlichen Mitarbeiter.

Welche Rolle könnte so ein „Social Media Newsroom“ spielen, um die Sichtbarkeit eines Verlags im Social Web zu verbessern?

Viele Verlage haben heutzutage einen Pressebereich. Wie wäre es, wenn man diesen durch Social Media Elemente ergänzt und ihn somit auch für Blogger interessanter macht? Der Social Media Newsroom, der alle Web 2.0-Aktiväten des Verlages auf einer zentralen Website vereint und zur Kommunikation und Vernetzung einlädt, fördert somit nicht nur die Online-Berichterstattung, sondern auch die Sichtbarkeit bei den gängigen Suchmaschinen. Der Berliner Herrenausstatter Suitcase zum Beispiel, fand mit seinem Social Media Newsroom einen Weg neue Kundenschichten zu erschließen, die er über seine reguläre Website nicht erreicht hätte. (http://bit.ly/cnPHV6)

Welche Möglichkeiten gibt es, eine Marke oder auch nur  den Erfolg eines Buches im Internet zu beeinflussen? (Nachtrag: Gerade eben habe ich eine Facebook Fan-Seite für das neue „Fahrenheit 451“ gestartet) http://www.facebook.com/pages/Fahrenheit-451-Die-Graphic-Novel/292339023385

Die Auflage eines Romanes lässt sich äußerst geschickt durch Elemente des viralen Marketings erhöhen. Dabei setzt die gesamte Strategie auf die geballte Kraft der Mundpropaganda innerhalb sozialer Netzwerke. Diese Eigenart hat sich der Carlsen Verlag für die Bewerbung seines Romans „Rosa Alcantara“ zunutze gemacht. Der Interessierte wird auf eine spannende Art und Weise in die Story des Buches verwickelt, indem er sich auf eine digitale Schnitzeljagd begibt. Natürlich findet der Schnitzeljäger dabei Hinweise auf den Social Media Kanälen Twitter, Facebook, Mister Wong und einem Blog. (http://bit.ly/9byVgf)

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