Mehr Leser entdecken ihre lokale Buchhandlung als Alternative – „Location-based offerings“ haben Zukunft. „Gegen Information hilft nur Bildung“ war immer unser Twitter-Motto. In diese Richtung geht auch unser neuestes Projekt: Wir bringen Kindern das Programmieren bei.
Wer als Buchhändler in einer Informatik-Abteilung arbeitet, wird erfreulicherweise ständig mit neuen Ideen konfrontiert. Die Geschichte, wie wir 1992 die Möglichkeiten des Internets entdeckten, hatte ich bereits auf Facebook als Notice erzählt. Viele Leser fühlten sich lebhaft an unsere Pionier-Zeiten erinnert. Leider sind unsere Vorstellungen von einer demokratischeren, offeneren Welt durch das Web, wie von vielen erhofft, nicht eingetroffen. Das Sagen im weltweiten Netz haben heute mehr denn je Google, Apple, Amazon, Facebook & Co.
Erfreulich immerhin, dass wieder mehr Leser ihre lokale Buchhandlung als Alternative wahrnehmen. „Location-based offerings“ haben Zukunft. „Gegen Information hilft nur Bildung“ war immer unser Twitter-Motto. In diese Richtung geht auch unser neuestes Projekt:
Die einen programmieren – die anderen werden programmiert
Nicholas Negroponte sagte sehr richtig: „Computer zu programmieren ist ein sehr wirkungsvoller Weg für Kinder, um das Lernen zu lernen … Kinder, die sich mit Programmieren beschäftigen, übertragen diese Art zu lernen auch auf andere Dinge.“
Seit einiger Zeit beobachte ich in der Buchhandlung, wie Kinder von ihren Eltern an Computer & Internet herangeführt werden. Schon 9-Jährige benutzen ganz souverän ihr Ubuntu und beginnen spielerisch mit dem Programmieren. Es gibt auch einige Bücher (MITP-Verlag) speziell für diese Zielgruppe. Das hat mich zu unserem neuen Projekt gebracht.
Unter unseren Kunden gibt es einige, die bereit sind, einer Gruppe von Kindern über 10 Jahren das Programmieren beizubringen. Einmal in der Woche werden in der Buchhandlung junge Menschen an die Programmiersprachen herangeführt, lernen Schleifen, Verzweigungen, Datentypen, Funktionen kennen – und später wird es auch einen Wettbewerb geben. Mathematik-Aufgaben per Pythons zu lösen ist ein wunderbares Erfolgserlebnis. Wir beginnen unseren Kurs also mit Python und dem Buch „Python für KIDs“.
Mit Python kann man coole Sachen machen, beispielsweise Spiele programmieren. Das Projekt hat sich sehr schnell via Twitter & Facebook verbreitet und der erste Kurs kann beginnen. Interessierte werden später unsere Videos bei Youtube anschauen können. Die Buchhandlung ist mitten im Geschehen und bietet einen Ort der Begegnung und des Lernens. Natürlich kenne ich auch Moodle. Aber das wir eine andere Geschichte 🙂
Ich würde so ein Projekt gerne in diesem Jahr in Konstanz am Bodensee beginnen. Mitstreiter?