Es geht um Millionenbeträge: Der Bestsellerautor und Juraprofessor Bernhard Schlink verklagt das US-Filmstudio The Weinstein Company. Er wirft den Brüdern Harvey und Bob Weinstein vor, ihn um die Beteiligung an der Film-Adaptation seines Romans „Der Vorleser“ (Diogenes) betrogen zu haben.
Wie der „Hollywood Reporter“ und andere US-Medien berichten, hat Schlink seine Klage am Dienstag (31. Januar) beim Gericht von Los Angeles eingereicht. Er beansprucht 2,5% bis 5% der Filmeinnahmen. Obwohl ihm mindestens eine Mio Dollar zustünde, habe er noch keinen Penny erhalten, so der Vorwurf. Die Filmproduzenten hätten ihre Einnahmen zu niedrig angegeben und die Kosten zu hoch berechnet, heißt es in der Klageschrift.
Der Autor stützt seine Klage demnach auf einen Vertrag mit Miramax, wo die Verwertungsrechte für den Film bis 1998 lagen. Als Bob und Harvey Weinstein das Studio verließen, um mit The Weinstein Company ihre eigene Produktionsfirma zu gründen, übernahmen sie das Vorleser-Projekt.
Beim Diogenes Verlag wollte man sich auf Nachfrage von buchreport.de nicht zu dem laufenden Verfahren äußern, auch Bernhard Schlink sei nicht zu einer Stellungnahme bereit.
Der Film „Der Vorleser“ kam 2008 in die Kinos und soll seitdem weltweit rund 108,9 Mio Dollar eingespielt haben, insbesondere auf den internationalen Märkten war der Film erfolgreich. Kate Winslet gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin – außerdem war die Hollywood-Verfilmung nominiert für fünf „Oscars“ in Kategorien Film, Regie, adaptiertes Drehbuch und Kamera. Die Buchvorlage „Der Vorleser“ stand monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und war sowohl als Hardcover als auch als Taschenbuch erfolgreich.
Der Trailer zum Film:
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