Nicht nur deutsche Buchhändler, auch die Briten klagen über deutliche Umsatzrückgänge im ersten Halbjahr. Der britische Buchhandel sieht sich mit der schlechtesten Zwischenbilanz seit 2005 konfrontiert, das Umsatzminus der großen Verlagsgruppen liegt teilweise bei 16%.
In den ersten sechs Monaten diesen Jahres sanken die Umsätze im britischen Buchhandel um 3%. Nielsen BookScan zählt 677,4 Mio Pfund (762 Mio Euro) in den Kassen der Buchhändler, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 ein Minus von 22,2 Pfund.
Von den sechs größten Publikumsverlagsgruppen schaffen zwischen Januar und Juni 2011 nur zwei ein Plus vor dem Komma: Der Umsatz von Pan Macmillian wächst um 14% und Penguin legt um 11% zu. Eine bittere Pille dagegen die Halbjahresbilanz für Hachette und die Mitgliedsverlage der Independent Alliance: Ihr Minus beläuft sich im aktuellen Halbjahr auf 16%.
Trotz sinkender Umsätze kann Hachette seine Marktposition in Großbritannien
vor Random House behaupten: 87,9 Mio Pfund setzte die Tochter des französischen Verlagsriesen Hachette im ersten Halbjahr dieses Jahres um (Marktanteil: 14,1%) , Random House belegt mit einem Marktanteil von 12,9% und einem Umsatz von 80,5 Mio Pfund den zweiten Rang vor Penguin (Marktanteil: 11,7%, Umsatz: 73 Mio Pfund).Immer bedeutender wird auch für britische Verlage der digitale Markt: „Unsere E-Book-Verkäufe wachsen mit sagenhafter Geschwindigkeit, im Vergleich zum Vorjahr um 500%“, verweist etwa Hachettes CEO Tom Hely-Hutchinson gegenüber dem „Bookseller“ auf den Umsatzanteil digitaler Bücher. „Wir gehen davon aus, dass E-Books bis Ende des Jahrs 10% unseres Umsatzes ausmachen.“ Bei Pan Macmillan und Random House haben E-Books im ersten Halbjahr 8,7% beziehungsweise 8% zum Umsatz beigesteuert.
Kommentar hinterlassen zu "Bescheidene Zwischenbilanz"