Der in unruhiges Fahrwasser geratene amerikanische Kinderbuchverlag Scholastic Inc. hat im Geschäftsjahr 2009/10 (31. Mai) zu alter Stärke zurückgefunden. Während der Umsatz um 3% auf 1,91 Mrd Dollar (umgerechnet ca. 1,5 Mrd Euro) zulegte, wurde der operative Gewinn sogar um 82,4% auf 128,4 Mio Dollar (101 Mio Euro) verbessert.
Das Wachstum geht in erster Linie auf das Konto der Bildungstochter, die mit 476,5 Mio Dollar 24% mehr in der Kasse hatte. Dagegen blieb das Kerngeschäft Kinderbuch hinter den Erwartungen zurück: 910,6 Mio Dollar (716,2 Mio Euro) entsprechen einem Minus von 3%.
Für das laufende Geschäftsjahr ist Chairman Dick Robinson gleichwohl zuversichtlich, dass das Kinderbuch in die Wachstumszone zurückkehrt, und zwar im Steilflug. Zwei aktuelle Großprojekte mit eingebauter Bestsellergarantie sollen den Weg weisen:
- „Mockingjay“ heißt das Kinderbuch, über das in den USA seit Wochen alle reden. Die Vorbestellungen aus dem Handel für den dritten und letzten Teil von Suzanne Collins’ „Hunger Games“-Trilogie waren so hoch, dass Scholastic die Startauflage von 750.000 auf 1,2 Mio erhöht hat. Und selbst die reicht kaum aus, die Nachfrage nach dem am 24. August erschienenen Fantasyroman zu erfüllen, der in der deutschen Übersetzung im März 2011 als „Die Tribute von Panem. Flammender Zorn“ bei Oetinger erscheint.
- Fast zeitgleich erscheint „Into the Gauntlet“, mit 750.000 Exemplaren das letzte Buch in der seit September 2008 millionenfach verkauften Multimedia-Serie „The 39 Clues“ (deutscher Titel bei cbj: „Die 39 Zeichen“), mit Büchern, Sammelkarten, Online-Rollenspiel, Rätseln und Leseklubs. Insgesamt haben 20 verschiedene Autoren für die Serie geschrieben.
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