In der „FAZ“ nimmt sich Richard Kämmerlings das Suhrkamp-Programm zum Berlin-Umzug vor und zieht eine zurückhaltende Bilanz: „Das Programm versammelt auf beeindruckende Weise Leuchttürme der Suhrkamp-Kultur in Neuausgaben und Nachlassfunden – Brecht und Joyce, Koeppen und Nelly Sachs, Ingeborg Bachmanns ,Kriegstagebuch‘ und Max Frischs ,Tagebuch 3‘, Foucaults späte Vorlesungen, Luhmanns ,Politische Soziologie‘, Unbekanntes von Blumenberg, Aufsätze von Koselleck und Hacks. Hier läuft die Geistmaschine Suhrkamp auf Hochtouren. In der Gegenwartsliteratur freilich fällt die Spannungskurve deutlich ab. (…) Also eigentlich ein ganz normales, durchwachsenes, ,resilientes‘ (Berkéwicz) Suhrkamp-Programm, das als Wegweiser allerdings reichlich überstrapaziert wirkt.“
Andreas Kilb hat den Verlag in seinem neuen Berliner Übergangs-Domizil in der Pappelallee besucht und berichtet von seinen Beobachtungen: „Zwei Jahre lang, so ist es geplant, soll Suhrkamp von der Pappelallee aus seine Autoren betreuen – so lange, bis die letzten Spuren von krebserregenden Holzschutzmitteln aus DDR-Zeiten in der neuen Verlagszentrale im Nicolaihaus auf der Spreeinsel getilgt sind. Das muss nichts heißen; in Berlin können zwei Jahre auch gern einmal vier Jahre dauern. Und es mag Mitarbeiter geben, die dem versprochenen Umzug ins historische Gemäuer in der Brunnenstraße nicht gerade entgegenfiebern, denn hier, in den oberen Geschossen der einstigen Wäschefabrik, hat Suhrkamp zum ersten Mal richtig Platz. (…) Auch die Deckenhöhen in der Pappelallee scheinen die Stimmung zu heben, denn man sieht kein grämliches Gesicht auf den Suhrkamp-Fluren. Jene zwei Drittel des Verlagspersonals, die mit nach Berlin gezogen sind, wirken von Erwartung beflügelt, die übrigen, so die Pressechefin, sollen stufenweise ersetzt werden; die ersten Neueinstellungen hat es schon zum Jahreswechsel gegeben.“
Am 26. Januar werde der Verlag seinen Einzug in die Pappelallee mit einem großen Fest begehen, zu dem sich Suhrkamp-Autoren aus aller Welt angekündigt haben.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Seite 29)
HANDEL
Wohlthat’sche Buchhandlung: Weitere Streiks in Potsdam.
maerkischeallgemeine.de
VERLAGE
Reed Elsevier will sich von verlustbringenden Fachzeitschriften trennen.
„Financial Times Deutschland“ (Seite 6)
AUSLAND
Spanien: Die gewöhnlich konkurrierenden Großverlage Santillana, Planeta und Random House Mondadori bekräftigen ihre Ankündigung von Mitte 2009, in diesem Frühjahr eine gemeinsame E-Book-Plattform zu bilden.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 11)
BÜCHER & AUTOREN
Christa Wolf hat einen Roman über deutsche Künstler in der Emigration geschrieben, der im Juni bei Suhrkamp erscheint.
fr-online.de
Kinderfilme sind ein Wachstumsmarkt. Die Münchner Produktionsfirma Wunderwerk setzt auch auf Kinderbuch-Figuren wie den „Hasen Felix“ und „Prinzessin Lillifee“.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 13)
Sibylle Lewitscharoff hat Papierobjekte gebastelt („oft ganze Nächte hindurch bis in die frühen Morgenstunden, mit Federmesser und Klebstoff, mit Phantasie und psychologisch-analytischem Einfühlungsvermögen“) und Hubert Spiegel bewundert sie.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 27)
Gisela Kraft: Die Schriftstellerin und Übersetzerin ist im Alter von 73 Jahren gestorben.
„Süddeutsche Zeitung“ (Seite 12)
„Fix und Foxi“ sind auch im Internet wieder da. Nach und nach sollen alte Folgen ins Netz gestellt werden.
tagesspiegel.de
„Twilight“-Filme nach den Romanen von Stephenie Meyer räumen US-Publikumspreise ab.
diepresse.com
Roberto Saviano fordert von der italienischen Regierung einen entschiedeneren Kampf gegen die Mafia.
fr-online.de
MEDIEN & MÄRKTE
Google: Das neue Handy des Internetkonzerns erfüllt die Erwartungen von Experten nicht. US-Medien feiern es trotzdem, die der „Tagesspiegel“ berichtet.
faz.net (Kommentar), faz.net (Bericht), „Süddeutsche Zeitung“ (Seite 18), tagesspiegel.de
Einzelhandel I: Händler wollen Schadenersatz von Banken wegen Einbußen durch fehlerhafte Kredit- und EC-Karten.
faz.net
Einzelhandel II: Experten sind enttäuscht von neuen Umsatzzahlen.
handelsblatt.com
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