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Bettina Hartz über »Rot ist der höchste Ernst«

Bettina Hartz, 1974 in Berlin geboren, ist Schriftstellerin, Fotografin und arbeitet als freie Kulturjournalistin (u.a. für „FAS“, „Die Zeit“, „NZZ“). Sie studierte Germanistik sowie Musik- und Theaterwissenschaften in Berlin. Ihr Werk, für das sie zahlreiche Preise und Stipendien erhielt, umfasst Drehbücher, Theaterstücke, Prosa und Lyrik. 2006 erschien „Altfundland. Ansichten von Italien“ und 2007 die Erzählung „Nicht viel“ (beide Lunardi). 2012 veröffentlichte sie mit „Auf dem Rad. Eine Frage der Haltung“ (DVA) eine Poetik und Kulturgeschichte des Radfahrens. „Rot ist der höchste Ernst“ (Literaturverlag Droschl) ist ihr Debütroman. (Foto: Tomáš Ullmann)In den aktuellen Herbstprogrammen der Verlage finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 11 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute:

In den aktuellen Herbstprogrammen der Verlage finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 11 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Bettina Hartz.

Mein Roman in drei Sätzen

Milena, vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Berlin geflüchtet, ist Schriftstellerin, die auch in ihrem eigenen Leben manches erfindet, beispielsweise ihren Gefährten Hans. Er ist ihr Gesprächspartner und Geliebter, ihre andere, verdrängte Seite, dunkel, manchmal bedrohlich, aber zugleich emotionale Stütze. Eine Stütze, die Milena braucht, um die in den Balkankriegen erlittenen Traumata Jahre später in Berlin zu verarbeiten.

Mein Weg zu Droschl

Steinig war der Weg, umwege- und hindernisreich. Nach vier Literaturagenturen war es schließlich ein lieber Verlegerfreund, der den Kontakt zu Droschl in Graz herstellte, und auf einmal ging alles blitzschnell!

Das Verdienst meines Lektors

Mit Christopher Heil von Droschl zusammenzuarbeiten – da gingen meine schönsten Träume in Erfüllung! Seine genaue, von Behutsamkeit, Kenntnisreichtum und literarischem Einfühlungsvermögen geleitete Lektüre trieb dem Manuskript noch ein paar letzte Sprachblüten aus und verhalf dem Roman zum Funkeln.

Meine Lieblingsbuchhandlung

Oh, es gibt so viele wundervolle kleine Buchhandlungen: Ocelot in der Brunnenstraße, der Georg-Büchner-Buchladen in Prenzelberg, das Leseglück in Kreuzberg … eigentlich alle Buchhandlungen, die von leidenschaftlichen Leserinnen und Lesern geleitet werden, die niemals etwas anderes verkaufen könnten als Bücher.

Meine Lieblingsautoren

Virginia Woolf, Marcel Proust, Herman Melville, Adalbert Stifter, Goethe, Natalia Ginzburg, Pavese, Pasolini, Ágota Kristóf, Kawabata, der frühe Handke, Tarjei Vesaas, Gertrude Stein …

So lese ich

Am liebsten abends, auf dem Sofa liegend, bis tief in die Nacht.

Schreiben ist für mich

… neben meinem Kind und dem Umherstreifen in der Natur das Wichtigste, Schönste, Beglückendste, Intensivste.

Wenn ich nicht gerade schreibe

… denke ich übers Schreiben nach. Ich denke wirklich eigentlich immer übers Schreiben nach. Schreiben ist für mich Leben.

Debüts im Herbst – im buchreport.magazin 7-8/2022

Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?

Von der ersten Seite an hat mich Bettina Hartz’ Sprache so sehr verzaubert, dass ich das Manuskript nicht mehr beiseitelegen konnte. Liebe und Tod, Krieg und Exil sowie die Bedeutung des Schreibens und der Autor*innenschaft – all das steckt in diesem Debütroman und umfasst somit den höchsten Ernst des Lebens.

Christopher Heil, Lektor

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