Das Jahr 2017 wird für die evangelische Kirche ein Jubeljahr besonderer Art: Zum 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags von Martin Luther an der Schlosskirche zu Wittenberg wird es eine unübersehbare Fülle von Veranstaltungen geben. Das Großereignis für den Buchhandel findet allerdings schon früher statt: Zum Reformationstag am 31. Oktober 2016 führt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine neue revidierte Fassung der Bibelübersetzung von Martin Luther ein.
Der Text wurde dem Rat der EKD am Mittwoch bei einem Festakt auf der Wartburg offiziell übergeben. Im Bild: Der thüringische Altbischof Christoph Kähler (li.) und Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm mit der revidierten Lutherbibel (Foto: EKD).
Dass die neue Fassung der Lutherbibel ein Megaseller werden wird, ist abzusehen: Sie ist in der jeweils gültigen revidierten Fassung maßgeblicher Text für Gottesdienste und Religionsunterricht. Deshalb wird u.a. jede der 14.800 evangelischen Kirchengemeinden im kommenden Jahr neue Lutherbibeln in verschiedenen Ausführungen anschaffen. Außerdem dürfte auch der eine oder andere von den 23,4 Mio evangelischen Christen in Deutschland ein Exemplar zum Privatgebrauch erstehen.
Entsprechend groß plant die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart. Die Startauflage für alle Printausgaben der Lutherbibel werde nach gegenwärtigem Stand bei 250.000 bis 300.000 Exemplare liegen, erklärt Generalsekretär Christoph Rösel auf buchreport-Anfrage. Daneben werde es die neue Bibelfassung auch als App und E-Book geben.
Die bisher gültige Fassung hat die EKD 1984 eingeführt. An der jetzt vorgenommenen „Durchsicht“ des Textes arbeiteten in den vergangenen fünf Jahren 70 Theologen, Sprach- und Altertumswissenschaftler mit.
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