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Bibliotheken am Puls der Zeit: 111. BiblioCon 2023 startet

Am Dienstag geht die 111. BiblioCon 2023 als zentrale Fachtagung des Bibliotheks- und Informationswesens in Deutschland im Hannover Congress Centrum (HCC) an den Start. Der neue Titel „BiblioCon“ ersetzt ab sofort den „Deutschen Bibliothekartag“, wie die renommierte Fach­tagung seit ihrer Gründung im Jahr 1900 genannt wurde. Erwartet werden rund 3.500 Teilnehmende aus 18 Ländern, darunter zahlreiche europäi­sche Staaten, Kanada, die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA. Geboten werden rund 240 Veranstaltungen, davon 34 auch im Live-Stream. Begleitend werden 127 Firmen in einer Fachausstellung vertreten sein.

„Wir freuen uns, dass die BiblioCon – das größte Branchentreffen für Bibliotheken und Informationseinrichtungen – nach der Pandemie erstmals ohne Auflagen star­ten kann. Die Themen sind so vielfältig wie das Berufsfeld und zeigen doch die im­mer wichtiger werdende Bedeutung der Bibliotheksarbeit für die (Wissens-) Gesell­schaft“, betonen Dr. Ute Engelkenmeier, Vorsitzende des Berufsverbands Information Bibliothek e.V. (BIB), und Anke Berghaus-Sprengel, Vorsitzende des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V. (VDB), für die Veranstalter.

Bereits mit der Wahl der Eröffnungsrednerin Düzen Tekkal setzt der Kon­gress ein Zeichen: Die mehrfach ausgezeichnete Kriegsberichterstatterin, Politikwissenschaftlerin, Autorin, Filmemacherin und Fernsehjournalistin wurde 1978 als Kind einer jesidischen Einwandererfamilie in Hannover geboren. Als Kurdin, Jesidin und Deutsche äußert sich Düzen Tekkal meinungsstark zu Themen wie Demokratie und Menschenrechte. Zu hören sind weiterhin ein Video-Grußwort der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, sowie Grußworte der Landtagspräsidentin Niedersachsens, Hanna Naber, des Ministers für Wissenschaft und Kultur, Falko Mohrs, und der Kulturdezernentin Hannovers, Konstanze Beckedorf.

Themenschwerpunkte der 111.BiblioCon sind Bibliotheken als Förderer von Wissenschaft & Forschung mit Veranstaltungen zu den Themen wissen­schaftliches Publizieren, Datenmanagement, Services zur Nachnutzung von Forschungsdaten und Open Science. Bibliotheken als Ort der Demokratie werden mit zahlreichen Praxisbeispielen aus der Arbeit gegen Rechtsextremis­mus und für die Förderung von Familien, die soziale Integration von Randgrup­pen und die Bedeutung als „sicherer Ort“ für eine freie Meinungsbildung vor­gestellt. Der Schwerpunkt Bibliotheken als Förderer digitaler Transforma­tion und Garant authentischer Informationen stellt unter anderem den Ein­satz von Künstlicher Intelligenz bei dem Umgang mit Quellen, der Verschlag­wortung von Beständen und in einer Abschlussveranstaltung zum Thema ChatGPT in den Fokus.

Das Motto

Der Name der Niedersächsischen Landeshauptstadt rückwärts gelesen führt zum Motto des diesjährigen Kongresses, der sich nicht nur an ein Fachpubli­kum richtet, sondern auch für Interessierte öffnet: Hannover wird zu „re von naH“. Beim kreativen Spiel mit den Silben seiner Heimatstadt endete der be­kannte Dadaismus-Künstler Kurt Schwitters mit der Schlussfolgerung, dass Hannover dann vorwärts gelesen ins Unermessliche strebe: „Vorwärts nach weit“. Das Motto steht für innovative Ideen und Kreativität, neue Wege und Experimente, um die gesellschaftlichen und demokratischen Herausforderun­gen der Gegenwart und Zukunft zu bewältigen.

Für die Hannoverschen Bibliotheken als Gastgeber zeichnen die im HOBSY-Verbund vertretenen Einrichtungen verantwortlich, darunter die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (GWLB) – Niedersächsische Landesbibliothek, die Stadtbibliothek Hannover und die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek, aber auch Hochschul- und kleinere Fachbibliotheken. In einem umfangrei­chen Rahmenprogramm machen die Häuser die vielfältige Bibliotheksland­schaft der niedersächsischen Landeshauptstadt erlebbar. Dazu zählen u. a. eine Baustellenführung durch das „Sammlungszentrum der Landeshauptstadt Hannover“, eine Open-Science-Rallye oder die Vorstellung von „exotischen“ Einrichtungen wie die Bibliothek der Bundesanstalt für Geowissenschaften oder das Niedersächsische Institut für Sportgeschichte.

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