In dieser Situation, so Schierack, sollten Verlage sagen: „Bis hierher und nicht weiter. Irgendwann ist dann die Grenze überschritten, dann macht das Geschäft keinen Spaß mehr. Vielleicht müssen Verlage auch mal sagen: Wir beliefern Amazon nicht mehr.“ Dies sei aber kartellrechtlich schwierig, andererseits begehe auch Amazon Vertragsverletzungen.
Auf die Frage, ob er Angst habe, dass Lübbe-Autoren wegen höherer Tantiemen zu Amazon abwanderten, erklärt Schierack: „Nein, solange der E-Book-Markt nicht 70 bis 80% des Marktes ausmacht, mache ich mir keine Sorgen. Amazons Marktanteil im stationären Handel beträgt nicht viel mehr als 10%. Will ich als Autor breit verfügbar sein, brauche ich auch die anderen 90% der Vertriebskanäle.“
Die Situation würde sich allerdings ändern, falls Amazon eine vergleichbare Dienstleistungspalette anbieten könnte wie die klassischen Verlage. Der deutsche Markt sei wichtig für Amazon, hauptsächlich wegen der Preisbindung. Deshalb lege es Amazon auch nicht darauf an, aus dem Ausland E-Books ohne Preisbindung nach Deutschland zu verkaufen.
Das Interview mit Thomas Schierack ist im buchreport.express 27/2014 zu lesen (hier zu bestellen). Darin äußert sich Schierack zum deutschen E-Book-Markt, der nicht so schwach sei, wie kürzlich von der GfK und vom Börsenverein vermessen, und zur Internationalisierung.
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