Der Selfpublishing-Dienstleister Books on Demand (BoD) senkt die Preise: In Zukunft kann ein BoD-Taschenbuch (s/w) mit 300 Seiten im Buchhandel weniger als 10 Euro kosten, erklärt das Unternehmen. Dies sei eine Preisreduktion von bis zu 50%. Von dem neuen Angebot erhofft es sich weiteren Auftrieb für das boomende Segment der selbstverlegten Bücher.
Die Selfpublishing-Titel des Dienstleisters könnten jetzt auch „preislich gegen Produkte der klassischen Verlage bestehen“, erklärt das Unternehmen gegenüber buchreport.de. Das neue Preisgefüge werde möglich durch neue Drucktechnik und Prozessoptimierungen.
Bei einem Taschenbuch (s/w) macht BoD demnach jetzt zum Beispiel folgende Angebote:
- Bei 480 Seiten einen Ladenpreis von 14,99 Euro (mit einer Autorenmarge von 1,53 Euro)
- Bei 300 Seiten einen Ladenpreis von 9,99 Euro (mit einer Autorenmarge von 0,94 Euro)
- Bei 160 Seiten einen Ladenpreis von 6,99 Euro (mit einer Autorenmarge von 0,93 Euro)
Durch die neuen Möglichkeiten der Preisgestaltung dürfte das Print-Buch für Selfpublishing-Autoren neben dem E-Book an Bedeutung gewinnen, hofft man bei BoD und prognostiziert einen gewaltigen Schub für den Selfpublishing-Markt. Für die kommenden Jahre erwartet das Unternehmen ein durchschnittliches Wachstum von 35% bei den selbstverlegten Printtiteln.
Auch für den stationären Buchhandel werde das Angebot selbstverlegender Autoren durch die neuen Preise interessanter. Die Titel des Dienstleisters sind bei VLB, Libri, KNV und Umbreit gelistet.
BoD ist ein Schwesterunternehmen des Zwischenbuchhändlers Libri und betreut als Selfpublishing-Dienstleister ca. 27.000 Autoren mit 52.000 Print- und 24.000 E-Book-Titeln. Als Druckdienstleister arbeitet die Firma außerdem für ca. 1700 Verlage.
Als Autor (Ben Weber) sehe ich das mit einem lachenden und einem weinendem Auge. Mein Debütroman „Papa – Probetraining“
(Droemer-Knaur) hatte als Neuerscheinung mit einem Preis von 4,99€ – trotz der von den Lesern bestätigten hohen Qualität – kaum eine Chance gegen die Schnäppchenanbieter (Amazon), deren 0,99€ Angebote sich durch den Mehrverkauf im Ranking ganz nach vorne schieben.
Die Preissenkung von BoD finde ich allerdings erfreulich, denn so bekomme ich überhaupt erst die Möglichkeit in Eigenregie (mit Hilfe von BoD) ein konkurrenzfähiges Produkt auf den Markt zu bringen.
Endlich hat Bod seine Druckpreise gesenkt. Dieser Schritt war längst überfällig, um konkurrenzfähig zu bleiben. Mit den alten teuren Preisen war „kein Buch mehr zu machen“. Weiter so, Bod! Wünschenswert wäre, wenn jetzt noch das „digital only“ für längere Texte käme, also das „E-Long“ zusätzlich zum bestehenden E-Short.
Liebe Buchbetreuerin, auch wir sind der Meinung, dass
Bücher nicht zu
Ramschpreisen verkauft werden sollten. Da beim Self-Publishing der
Autor selbst den Verkaufspreis und damit auch seine Marge bestimmt,
bieten wir ihm mit den neuen Druckpreisen vor allem mehr Freiheit bei
der individuellen Preisgestaltung. Das ist insbesondere bei
belletristischen Titeln wichtig, da diese im Markt vielfach für um die
10 Euro angeboten werden. Die Entscheidung über den „richtigen“ Preis
liegt aber beim Autor selbst. Viele Grüße, Thorsten Simon von BoD
Ich weiß nicht, wer davon profitieren soll, dass Bücher zu so lächerlich niedrigen Ladenpreisen verkauft werden. Ohnehin hat die Teuerungsrate der Bücher seit vielen Jahren mit der allgemeinen Inflation nicht mitgezogen. Ich sehe darin eine unheilvolle Entwicklung. Denn die Käufer werden nachhaltig daran gewöhnt, Bücher zu absoluten Ramschpreisen zu kaufen, und sind dann immer weniger bereit, mehr Geld für teurere Bücher auszugeben.
Bei den niedrigen Ladenpreisen liegen die Gewinnmargen (auch für Autoren, die ihre Selfpublishing-Titel ja selbst bewerben müssen) am Boden. Ich fände es viel besser, Käufer mit einer geschickten Marketingstrategie von der „Hochwertigkeit“ des Buches zu überzeugen und die Preisschraube langsam, aber behutsam nach oben zu drehen – anstatt Bücher immer mehr zu hyperbilligen Ramschprodukten herunterzufahren und in die Kostenlos-Ecke hereinzudrängen.
Man überlege sich das mal: ein Taschenbuch mit 300 bedruckten Seiten für 9,99 EUR – derweil ein sogenanntes Blank-Book mit 300 leeren Seiten locker um die 25-40 EUR kostet. Das ist doch hirnrissig!!!
Bei BoD kann man ja den Ladenpreis bis zu einem gewissen Grad als Autor mit festlegen. Ich würde jedoch allen Autoren dringend davon abraten, bei solch hohem Seitenumfang so niedrige Ladenpreise festzulegen. Damit schießt man sich nur ins eigene Knie, verdient rein gar nichts und darf zu allem Überfluss auch noch bei den Marketingkosten kräftig drauflegen. Da kann man das Schreiben auch gleich bleiben lassen, anstatt es zu einem überteuerten Hobby zu machen, bei dem man noch Geld mitbringen muss, um es zu finanzieren.