Die Coronakrise hat zwar einige zuvor skeptische Senioren von der Digitalisierung überzeugt, der große Digital-Schub blieb bei älteren Menschen aber aus. Das zeigt eine Studie des Digitalverbands Bitkom, für die im Januar und Juli 2020 jeweils repräsentative telefonische Befragungen unter mehr als 1000 Menschen über 65 Jahren durchgeführt wurden. Ergebnisse:
- 70% der Personen ab 65 Jahren gaben im Juli an, die Digitalisierung als Chance zu sehen, ein Zuwachs von 5 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahresanfang.
- Fast jeder Zweite ist technologischen Neuerungen gegenüber zumindest aufgeschlossen, zum Jahresanfang sagten dies 38%.
- Der Anteil der älteren Internetnutzer hat sich hingegen kaum verändert innerhalb dieses Jahres: Nach wie vor ist jeder Zweite ab 65 Jahren online.
„Digitale Technologien haben sich während der Corona-Pandemie in vielen Bereichen bewährt“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Der Schritt ins digitale Neuland fällt Senioren aber immer noch schwer – es braucht noch mehr Hilfsangebote.“
Wer das Internet bereits nutzt, war während der Corona-Pandemie allerdings noch intensiver als zuvor online oder hat neue Dienste ausprobiert:
- In Online-Shops etwa kaufen inzwischen 72% der Senioren ein, 5% mehr ein als am Jahresanfang.
- Auch Video-Streaming wird mehr genutzt: Vier von zehn der älteren Onliner (44%) schauen über das Internet Videos, Filme und Serien, ein Anstieg um 4 Prozentpunkte seit Januar.
- Den größten Sprung bei der Beliebtheit von Online-Diensten macht die Videotelefonie: Vier von zehn Onlinern ab 65 Jahren (40 Prozent) nutzen sie mittlerweile, Anfang des Jahres waren es erst drei von zehn (31 Prozent).
- Gut jeder dritte Online-Senior ist auch in sozialen Netzwerken unterwegs. Die beliebteste Plattform unter den Social-Media-Nutzern ab 65 Jahren ist dabei mit Abstand Facebook: 57% von ihnen sind dort aktiv, das entspricht 9% aller Senioren in Deutschland.
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