Die Fnac steckt in einer Krise. Auch die personellen und konzeptionellen Umstrukturierungen der letzten Wochen täuschen nicht darüber hinweg.
Aus den nun vorgelegten Zahlen für 2011 lässt sich der Negativtrend ablesen: Frankreichs größter Medienhändler hat im vergangenen Jahr insgesamt 4,16 Mrd Euro erwirtschaftet und somit im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzverlust von 3,2% erlitten.
Besonders gelitten hat das französische Geschäft: Mit einem Umsatz von 2,87 Mrd Euro verbucht die Fnac Frankreich ein Minus von 4,3% – obwohl elf zusätzliche Filialen eröffnet wurden.
Mit Büchern und Papeterie erwirtschaftete die Fnac 790 Mio Euro (Umsatzanteil: 19%). Livres Hebdo schätzt, dass dieses Segment innerhalb des französischen Fnac-Netzes etwa 550 Mio Euro ausmacht und damit seit 2010 stagniert.
Schon im Januar war klar, dass die Umsatzziele des vergangenen Jahres verfehlt wurden. Daraufhin kündigte Geschäftsführer Alexandre Bompard den Abbau von insgesamt 500 Stellen an, allein 310 Stellen auf dem französischen Markt. Ziel sei, dieses Jahr 80 Mio Euro einzusparen.
Diese Woche wurde zudem bekannt, dass die Fnac bis 2015 auf den Aufbau von etwa 50 Franchise-Filialen in Verbindung mit kleineren Flächen von ca. 300 qm setzen will.
Trotz dieser Engagements für die Fnac stehen die Verkaufspläne des französischen Mutterkonzerns PPR nicht zur Debatte. PPR konnte insgesamt für 2011 zufriedenstellende Ergebnisse vorlegen. Insbesondere bei Luxusgütern sowie im Segment Sport & Lifestyle verzeichnete die Unternehmensgruppe Zuwächse um 11%.
Konzernchef François-Henri Pinault unterstreicht: „Wir haben vor, bis 2020 einen Umsatz von 24 Milliarden Euro zu realisieren, davon 60% über Luxusgüter und 40% über den Bereich Sport & Lifestyle.“
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