Blinde, Sehbehinderte und andere Menschen mit funktionellen Lesebehinderungen sehen sich mit einer gewaltigen „Büchernot“ konfrontiert. Dies beklagen fünf Verbände in einem offenen Brief an Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Nur 5 % aller Bücher erscheinen in den reichen Ländern in einem barrierefreien Format, in den Entwicklungsländern beträgt der entsprechende Anteil nur 1%, heißt es in dem Schreiben, das auf Initiative des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) entstand. Verschärfend komme hinzu, dass der Austausch von Büchern über Ländergrenzen hinweg nicht möglich ist. Grund dafür seien Urheberrechtsprobleme.
Die Bundesjustizministerin wird deshalb aufgefordert, sich für einen Vorschlag der Weltblindenunion (WBU) einzusetzen, der die Versorgung mit blindengerechten Büchern verbessern und unter anderem die grenzüberschreitende Fernleihe von Punktschriftbüchern ermöglichen würde. Neben dem DBSV haben der Sozialverband Deutschland, die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, der Sozialverband VdK Deutschland sowie der Deutsche Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf den Brief gezeichnet. Im Juni soll über den Entwurf entschieden werden.
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