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Börsenverein: »Den Büchertalk ankurbeln«

Update zu wichtigen Branchenthemen und Austausch unter den Sparten: In Frankfurt haben die Fachausschüsse des Börsenvereins getagt. Wie läuft die Lobbyarbeit? Wohin laufen die Buchkäufer? Das waren die zentralen Themen. 

Matthias Ulmer, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses, lobte die gut funktionierende Lobbyarbeit des Verbands. „Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung finden sich alle Punkte wieder, die uns wichtig sind“, so der Chef des Verlags Eugen Ulmer. 

Unter scharfer Beobachtung steht weiterhin das neue Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetz (UrhWissG), gegen das sich der Börsenverein vergeblich gewehrt hatte. Immerhin wurde vom Gesetzgeber eine Befristung eingebaut. 4 Jahre nach Inkrafttreten sollen zentrale Regelungen evaluiert werden. Mit dem Projekt „Lehrbuch-Monitoring“ will der Verband Auswirkungen des UrhWissG sichtbar machen. Dazu gibt es jetzt Neuigkeiten: Der Börsenverein baut gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Media Control ein statistisches Verfahren auf, um die Lehrbuchumsätze nachzuverfolgen und um darstellen zu können, wo möglicherweise Absatz- oder Umsatzrückgänge stattfinden. „Das ist ein guter Schritt, um Transparenz hinzubekommen und zu sehen, was passiert“, sagt Ulmer. Die Crux: Die Verlage müssen mitspielen und für die Separierung in den Datensätzen entsprechende Häkchen machen. Das Projekt steht und fällt also auch mit ihrem Engagement.

Wohin gehen die Buchkäufer?

Die Fachausschüsse bekamen auch ein Update zur laufenden Studie „Buchkäufer, quo vadis?“ des Börsenvereins, die auf der Tagung der IG Publikumsverlage Anfang des Jahres hohe Wellen schlug. Die nächsten Schritte:

  • Im Mai wird es einen Workshop geben, bei dem sich Verleger und Buchhändler einen Tag lang mit Konsumenten zusammensetzen, um Ideen gegen den Buchkäuferschwund zu entwickeln.
  • Auf den Buchtagen in Berlin (12. und 13. Juni im Hotel Ellington) wird die komplette Studie vorgestellt und diskutiert. 
  • Die Untersuchung wurde von einer Arbeitsgruppe des Verbandes auf den Weg gebracht. Im September wird es eine Abschlusskonferenz mit diesem Gremium geben. Dann sollen auch Handlungsempfehlungen aufs Tapet kommen.

„Es gibt großes Potenzial für die Buchbranche. Gerade jüngere Leser greifen ja auch zum Buch, weil sie sich von den digitalen Medien zunehmend gestresst fühlen“, so Stefan Könemann (Barsortiment Könemann), Vorsitzender des Ausschusses für den Zwischenbuchandel. „Früher waren Bücher stärker im Gespräch und in den Medien präsent, auch daran müssen wir etwas ändern. Wir müssen den Büchertalk zwischen den Menschen ankurbeln“, mahnte Matthias Ulmer.

In den Fachausschüssen wurde auch für das digitale Vorschau-System VLB-TIX der Börsenvereins-Wirtschaftstochter MVB geworben. „VLB-TIX nimmt Fahrt auf“, sagt Jan Orthey (Lünebuch), Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses. Er legte „allen Buchhändlern ans Herz, sich damit auseinanderzusetzen und die Rationalisierungsvorteile auch zu nutzen“.

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