Vor dem Corona-Gipfel am Mittwoch erhöht die Buchbranche den Druck. Mit einem dringenden Appell wendet sich der Börsenverein an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder, bei den kommenden Corona-Beratungen „die sofortige bundesweite Öffnung der Buchhandlungen zu beschließen“.
Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis erklärt die Buchhandlungen in der Mitteilung des Börsenvereins zu Orten des „kulturellen Austauschs“. Nach langen Monaten gäbe es eine Sehnsucht nach Perspektivwechseln, Inspiration und Information – Buchhandlungen könnten das leisten.
„Wir fordern die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten auf, Buchhandlungen bundesweit umgehend wieder zu öffnen. In Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt konnten Kunden dank konsequenter Hygienekonzepte der Buchhändler die letzten Monate über sicher einkaufen. Durch die zunehmenden Test- und Impfmöglichkeiten gibt es weitere wirkungsvolle Mittel, um eine bundesweite Öffnung vertreten zu können“, so Skipis.
Längere Schließungen würden für viele Buchhandlung ein drohendes Aus bedeuten. „Damit würden nicht nur Verkaufsstellen von Büchern verschwinden, sondern auch wichtige Kulturorte in den Städten und Gemeinden, die für Leseförderung, den gesellschaftlichen Austausch und die kulturelle Bildung vor Ort unabdingbar sind.“
In eine ähnliche Richtung ging am Wochenende auch ein Text in der „Süddeutschen Zeitung“. Die Politik möge die Buchhandlungen öffnen, hatte Autor Kurt Kister dort formuliert und ebenfalls mit dem endgültigen Verschwinden gerade kleiner Buchhandlungen argumentiert.
In den vergangenen Tagen war auch Thalia-Chef Michael Busch unablässig in Sachen Buch unterwegs. Am Montagabend (1. März) ist er um 21 Uhr bei „Hart aber fair“ und Moderator Frank Plasberg zu Gast.
Der Börsenverein täte gut daran, diesen Appell noch stärker in die Öffentlichkeit zu tragen