Der Börsenverein hat beim Bundeskartellamt Beschwerde gegen die Deutsche Post eingelegt: Das Unternehmen missbrauche mit seinen erheblichen Preiserhöhungen seine marktbeherrschende Stellung beim Versand von Büchern, so der Verband.
Bereits 2018 hatte die Deutsche Post ihre Preise für Büchersendungen erhöht, kürzlich wurden für den 1. Juli 2019 erneut Preissteigerungen angekündigt. Neben dem Börsenverein kritisierte auch der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (BEVH) das Vorgehen der Post mit deutlichen Worten.
Gleichzeitig mit der Preiserhöhung verringert die Deutsche Post auch die Maße für die Büchersendung. Der Börsenverein schätzt, dass dadurch rund ein Drittel der bisher verschickten Bücher nicht mehr als Büchersendung gelten können und Buchhändler und Verlage gezwungen sein werden, auf die teureren Produkte aus der Paketsparte umzusteigen.
Diese „enorme Portoerhöhung und Quasi-Abschaffung der Büchersendung” sei nur für Konzerne zu stemmen, die gemischte Waren versenden oder über andere Möglichkeiten der Kostenumlagerung verfügen, kritisiert der Verband und fügt mit Verweis auf entsprechende Medienberichte an, dass die Post zudem Buchhandlungen und Verlage diskriminiere, indem sie Großkunden wie Amazon deutlich bessere Konditionen beim Versand von Büchern einräume.
Börsenverein-Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis: „Die Deutsche Post gefährdet mit ihren deutlich verschlechterten Konditionen für Büchersendungen die Wettbewerbsfähigkeit der kleinen und mittelgroßen Buchhandlungen und Verlage und damit unmittelbar die Vielfalt des Buchmarktes. Wir fordern das Bundeskartellamt deshalb auf, den Sachverhalt zu untersuchen und eine faire Marktsituation für alle Beteiligten zu schaffen. Verlage und Buchhandlungen leisten einen wichtigen Beitrag für Kultur und Gesellschaft. Stationäre Buchhändler benötigen eine bezahlbare Möglichkeit Bücher zu versenden, um sich gegenüber dem reinen Online-Handel zu behaupten. Für kleine und mittlere Verlage ist der Postweg elementar, um Bücher zu versenden, die im Buchhandel in der Breite nicht vorkommen.“
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