Als Initiator der ersten „Woche der Meinungsfreiheit“ macht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels gemeinsam mit der Buchbranche sowie vielen Partnern aus der Zivilgesellschaft vom 3. bis 10. Mai 2021 in der breiten Bevölkerung auf die Bedeutung der Meinungsfreiheit für eine freie, demokratische und vielfältige Gesellschaft aufmerksam. Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit (3. Mai) bis zum Tag der Bücherverbrennung in Deutschland (10. Mai) finden bundesweit Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen statt. Fundament der Kampagne ist die „Charta der Meinungsfreiheit“, die Organisationen, Unternehmen und Bürger*innen unterzeichnen können. Verlage und Buchhandlungen können die Woche unter dem Motto #MehrAlsMeineMeinung mit Veranstaltungen, Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit mitgestalten.
„Wir wollen Verantwortung für das Menschenrecht Meinungsfreiheit übernehmen. Das sind wir der Gesellschaft aufgrund unseres unfassbaren Versagens in den Jahren 1933 bis 1945 schuldig, in denen sich der Verband mit dem nationalsozialistischen Regime gemein gemacht hat. Darüber hinaus ist die Meinungsfreiheit Grundlage des Schaffens unserer Branche. Weltweit steht sie von staatlicher Seite massiv unter Druck. Menschen werden verfolgt, verschleppt, inhaftiert oder gar ermordet, nur weil sie ihre Meinung gesagt oder geschrieben haben. Aber auch innerhalb der Gesellschaft ist ein Klima entstanden, das viel Menschen davon abhält, ihre Meinung frei zu äußern. Hass und Hetze gerade im Internet nehmen zu, Diskurse polarisieren, Menschen fühlen sich abgehängt. Über Meinungsfreiheit zu sprechen und den demokratischen Diskurs zu gestalten, wird immer dringlicher, auch in Deutschland. Hand in Hand mit Institutionen und der Zivilgesellschaft wollen wir Räume des Austausches schaffen und vorurteilsfreie Debatten fördern sowie uns für Verfolgte einsetzen. Ich rufe alle Buchhandlungen und Verlage auf, sich zu beteiligen, die Charta der Meinungsfreiheit zu unterzeichnen und mit uns gemeinsam eine große Bewegung für Demokratie, Debatte und Toleranz auszulösen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.
Teil der Bewegung sein
Buchhandlungen und Verlage können Teil der Bewegung werden und die Charta der Meinungsfreiheit, die der Börsenverein mit seinen Partnern veröffentlicht hat, unterzeichnen: www.woche-der-meinungsfreiheit.de/charta-der-meinungsfreiheit
Orte der Meinungsfreiheit gestalten
Mit Plakaten und Aufklebern für die Ladentür, das Schaufenster oder ihr Büro können sich Branchenunternehmen als „Ort der Meinungsfreiheit“ positionieren. In der Börsenblatt-Ausgabe von 15. April 2021 liegen Plakate und Sticker bei. Ab dem 15. April haben Mitglieder unter www.boersenverein.de/woche-der-meinungsfreiheit-mitmachen zudem die Möglichkeit, weitere Aufkleber und Plakate zu bestellen oder Druckvorlagen für Plakate und Lesezeichen herunterzuladen.
Räume für Diskussionen eröffnen
Ob eine Lesung mit Sachbuchautor*innen, eine Online-Diskussionsrunde mit Lokalpolitiker*innen oder ein Abend mit Buchempfehlungen – die Woche der Meinungsfreiheit bildet ein Dach für ganz unterschiedliche Veranstaltungen: Über ein Formular können Buchhandlungen, Verlage und Institutionen bis zum 19. April ihre Veranstaltungen anmelden. Die Termine erscheinen im Programm der Woche der Meinungsfreiheit, das unter www.woche-der-meinungsfreiheit.de/programm laufend aktualisiert wird.
Debatten im Digitalen fördern
Am 3. Mai startet der Börsenverein auf seinen Kanälen eine Social-Media-Challenge, bei der Buchhandlungen, Verlage und Bücherfans ihre Buchempfehlungen zum Thema Meinungsfreiheit teilen.
Bücherliste
Anregungen für die Challenge, für Diskussionen oder für Thementische in der Buchhandlung bietet eine Bücherliste, die Michael Lemling, Sprecher der Interessengruppe Meinungsfreiheit des Börsenvereins, zusammengestellt hat.
Der Hashtag zur Woche der Meinungsfreiheit lautet: #MehrAlsMeineMeinung
Weitere Informationen gibt es unter: www.boersenverein.de/woche-der-meinungsfreiheit-mitmachen
Die Partner
Der Woche der Meinungsfreiheit hat sich bereits ein breites Bündnis an zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen angeschlossen. Partner der Woche der Meinungsfreiheit sind: Allianz Kulturstiftung, Amnesty International, Bildungsstätte Anne Frank, Berufsverband Information Bibliothek, Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, DIE VIELEN e.V., Eintracht Frankfurt, Frankfurter Agentur-Allianz, Frankfurter Buchmesse, Goethe-Institut, Interkulturelles Zentrum Heidelberg, JoinPolitics, LG Buch, mediacampus frankfurt, MVB, Palm-Stiftung e.V., PEN-Zentrum Deutschland, Reporter ohne Grenzen, Spread Group, Verband Bildungsmedien, Verbrannte Orte e.V., vhs.wissen live, VS Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di und Weiter Schreiben.
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