Am kommenden Montag, den 27. Juni 2022, entscheidet das Antikorruptionsgericht in Harare (Simbabwe) darüber, ob das Verfahren gegen die Schriftstellerin Tsitsi Dangarembga und die Journalistin Julie Barnes eingestellt wird oder ob Haftbefehle ausgestellt werden. Die Anklage gegen Barnes und die Friedenspreisträgerin von 2021 lautet auf Teilnahme an einer Versammlung mit der Absicht, zu öffentlicher Gewalt, Landfriedensbruch und Bigotterie aufzurufen. Zudem sollen sie gegen die geltenden Coronamaßnahmen verstoßen haben.
Zusammen mit Julie Barnes hat Tsitsi Dangarembga am 31. Juli 2020 lediglich für eine Reform der Institutionen des Landes und die Freilassung von Journalist*innen demonstriert – nichts, was in irgendeiner Weise gegen die geltenden Gesetze in Simbabwe verstoßen würde. Daher liegt nahe, dass dieser Prozess, der seit zwei Jahren andauert und zu dem die beiden Frauen insgesamt 26-mal vorgeladen wurden, allein der Verunsicherung dient und politisch motiviert ist, um das Recht auf die freie Meinungsäußerung, das auch in der Verfassung Simbabwes verankert ist, zu behindern.
Deswegen rufen der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der PEN Berlin, der Orlanda Verlag und der Stiftungsrat für den Friedenspreis Buchhandlungen in ganz Deutschland dazu auf, Tsitsi Dangarembgas Bücher in ihren Schaufenstern auszustellen und Plakate für die Einstellung des Verfahrens aufzuhängen, die der Börsenverein kostenfrei zum Download anbietet. Gemeinsam fordern wir das Gericht auf, das Verfahren gegen die Schriftstellerin und Julie Barnes sofort einzustellen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung gilt für alle. Jederzeit und überall!
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