Der E-Book-Markt wächst nicht weiter – das ist zumindest das Fazit der Marktanalyse 2022 von Börsenverein und GfK Entertainment. Der E-Book-Umsatz im Publikumsmarkt stagniere, die Zahl der Käuferinnen und Käufer sei rückläufig. Die Entwicklung 2022 gegenüber Vorjahr:
- Der Umsatz lag mit –0,2% etwa auf Vorjahresniveau (2021: +3,2%).
- Der Absatz sank um 1,9% auf 37,3 Mio verkaufte E-Books (2021: +6%).
- Die Anzahl der E-Book-Käufer ging um 9,6% auf 3 Mio zurück. Bereits 2021 hatte der Börsenverein von einen Käufer-Rückgang um rund 10% berichtet.
Stagnierender Umsatz, sinkende Verkaufs- und Käuferzahlen – als positiven Trend vermelden Börsenverein/GfK, dass pro Kopf 2022 durchschnittlich 12,2 E-Books kostenpflichtig heruntergeladen wurden (2021: 11). Außerdem wurde mehr Geld fürs E-Reading ausgegeben: 2022 lagen die durchschnittlichen Ausgaben der Digitalleser bei 80,31 Euro (+10,4% nach +14,8% 2021).
All diese Rechnungen basieren auf dem Konsumentenpanel der GfK und damit auf einer repräsentativen Verbraucherbefragung mit 20.000 Personen der deutschen Wohnbevölkerung ab 10 Jahren. Erfasst wurden dabei alle Käufe einzelner E-Books ab einem Verkaufspreis von 0,49 Euro.
Anders als die Konsumentenbefragung zeichnen die tatsächlichen Verkaufszahlen im Buchhandel keinen schrumpfenden Markt, sondern ein anderes Bild: Nach buchreport-Berechnungen legten Umsatz und Absatz von E-Books in buchhändlerischen Online-Shops (u.a. Tolino-Allianz) 2022 um 6,7% bzw. 6,5% zu. Ausgewertet wurden hierfür Verkäufe von E-Books ab 3 Euro im Media Control-Handelspanel.
In den vergangenen drei Jahren hat sich die Leserschaft bei Kindle Unlimited (Amazon Flatrate) verdoppelt. Allein im letzten Jahr gab es eine Steigerung von 20%.
Nur die Verkäufe der E-Books von Jahr zu Jahr zu vergleichen, ist sicherlich irreführend.