Mit „Eine Frage der Chemie“ hat es in dieser Woche der Debütroman der US-amerikanischen Autorin Bonnie Garmus erstmals auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste geschafft.
Ein Erfolg mit Ansage: Auf der virtuellen Frankfurter Buchmesse 2020 wurde Garmus‘ „Lessons in Chemistry“ als das „große Messebuch“ gehandelt, das vorab längst nicht alle auf dem Radar gehabt hatten: Dem Vernehmen nach 2 Mio Dollar soll der Penguin Random House-Verlag Doubleday Garmus’ Literaturagentin Felicity Blunt (Curtis Brown, London) für die US-Rechte gezahlt haben. Entsprechend hoch war auch das Interesse an den Übersetzungsrechten, die Piper für die deutsche Ausgabe akquirierte.
Der zu Bonnier gehörende Verlag hat den Roman von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann übersetzen lassen, die zuvor schon gemeinsam Delia Owens‘ „Der Gesang der Flusskrebse“ ins Deutsche übertragen hatten, der sich vom Lieblingsbuch der Sortimenter und Überraschungstitel zum Longseller entwickelte. Wie Delia Owens ist auch Bonnie Garmus (64) eine späte Debütantin mit einem anderen Berufshintergrund.
„Eine Frage der Chemie“ landete ebenfalls auf der von buchreport erfragten Liste der Buchhandels-Favoriten im Frühjahr, und im Vergleich zum „Flusskrebse“-Titel hat er sich deutlich schneller auf der Bestsellerliste nach oben gearbeitet: Im März ist er auf Platz 14 eingestiegen und anschließend nach zwei Wochen auf Platz 3 jetzt an die Spitze geklettert. Der bei Hanserblau erschienene Bestseller von Owens‘ erreichte zwar schnell die Top 10, landete aber erst über ein halbes Jahr später ganz oben im Ranking.
In „Eine Frage der Chemie“ erzählt Garmus die Anfang der 60er-Jahre spielende Geschichte einer Frau, die Chemikerin werden möchte, und sich als alleinerziehende Mutter in der TV-Show „Essen um sechs“ wiederfindet. „So smart wie ,Damengambit‘, so amüsant wie ,Mrs. Maisel'“, wirbt der Piper Verlag, der den Titel in einer Startauflage von 70.000 Exemplaren in den Handel gebracht hat, flankiert von umfangreicher Buchhandelswerbung wie „Buch des Monats“, Aufstellern, Postern und Werbemitteln.
Nachdem Piper im Dezember vergangenen Jahres vorab Lesematerial an Handel und Medien verschickt hatte, folgte im Januar dann ein fertig gestaltetes Leseexemplar mit Folder in einer eigens gestalteten Leseexemplarkiste. Die Rezensionen fallen überwiegend positiv aus: „Ich habe lange nicht so ein unterhaltendes, witziges und kluges Buch gelesen wie dieses“, urteilt Elke Heidenreich in ihrer Video-Rubrik „Mehr lesen mit Elke Heidenreich“ auf SPIEGEL-Online.
Bonnie Garmus kommt im Mai nach Zürich und München für Veranstaltungen und Interviews.
Liebe Frau Funke
Nein…das mit Verschenker stimmt leider nicht (habs von meiner Schwester), weil es gut gemeint war und man nicht alle Buecher, die man schenkt, auch vorher selbst lesen kann. War ja eindeutig der absolute Knaller aller Buchkritiker: Taffe Frau, schlauer Hund, hochbegabtes Kind, toter Vater dem Nobelpreis nahe. Und die Chemie!!!! Bin selbst Chemiker(in) und hab mich amuesiert bei der Vorstellung, ernsthafte Chemie mit selbstgebasteltem Kuechenlabor, Bunsenbrenner, Becherglaesrern und Oszillographen zu betreiben. Wobei – hat man nie erfahren, was da so rumexperimentiert wurde. (Kaffee wurde hergestellt)
Hatte auch das Gefuehl, die 200 Leute, denen Dank gesagt wurde, haben taeglich im Plenum abgestimmt, iwe es weitergeht: Vergiss nicht, Maenner sind Schweine, fast alle! Vergiss nicht, die Vorzuege vegetarischer Ernaehrung einzubringen! Hochbegabte Kinder koennen auch schon mit 5 Jahren den ernst des Lebens efrassen! Sport ist auch wichtig!
Nee, nee, ich konnte das „Boch“ nicht ernst nehmen. Aber lustig war es, fuer mich.
Beste Gruesse.
Selten ein dermaßen ‚grottenschlechtes‘ Buch gelesen. D.h. Ich habe es eben nicht gelesen, nur angelesen. Ich habe es nach den ersten 20 Seiten nicht mehr ausgehalten und es erst einmal zwecks Entsorgung in meinen Korb für ‚unempfehlenswerte‘ Wegwerf- Bücher verfrachtet. – Das Buch besteht nur aus zahllosen Clichés. Plot: einfach lächerlich, banal, unstimmig, an der Wirklichkeit vorbei, idiotisch wie z.B. die Geschichte mit dem Hund!. Stil: zwanghaft, miserabel, voller „Schlaglöcher“. Charaktere: überzeichnet, realitätsfern, widerlich, unsympathisch. Intention: Präsentation eines Frauenemanzipationsbilds der 50er Jahre verfehlt. –
Kurz: jedes Wort = eines zu viel!
Rat: Auf keinen Fall verschenken! Setzt den Verschenker in schlechtes Licht!