Dass der Booker Prize for Fiction ein „Königsmacher“ ist, hat die mit 50.000 Pfund dotierte renommierteste literarische Auszeichnung Großbritanniens in der Vergangenheit schon häufig bewiesen. Auch Douglas Stuart und „Shuggie Bain“ profitieren von dieser eingebauten Bestsellergarantie. Nach der Preisverleihung ist der preisgekrönte Debütroman auf Anhieb auf Platz 5 in das Bestseller-Ranking eingestiegen.
10.000 Hardcover wurden in den ersten Tagen nach der Preisverleihung überwiegend online verkauft, doch Stuarts Verlag, die Holtzbrinck-Tochter Picador, sieht im Weihnachtsgeschäft noch viel Luft nach oben. Da der stationäre Buchhandel nach dem Lockdown im November seit Mittwoch dieser Woche wieder öffnen darf, rechnet Verleger Ravi Mirchandani mit kräftig steigender Nachfrage und hat vorsichtshalber 150.000 Bände nachdrucken lassen. Die Filialisten Waterstones und Blackwells, aber auch viele unabhängige Sortimenter wollen den stark autobiografisch eingefärbten Debütroman über Glasgow in den 1980er-Jahren im Schaufenster und auf Büchertischen massiv bewerben.
Mit dem Booker im Gepäck steht „Shuggie Bain“ vor einer internationalen Karriere. In den USA, wo Stuart seit einigen Jahren lebt, ist der Roman schon im Frühjahr erschienen, war auf der Shortlist für den National Book Award und erlebt gerade einen zweiten Frühling. In der deutschen Übersetzung erscheint „Shuggie Bain“ im August 2021 bei Hanser Berlin. Verlagsleiterin Lina Muzur hatte die Rechte bereits Anfang März eingekauft.
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