Der Markt für akademisches Selfpublishing ist stark in Bewegung. Kürzlich hat der US-Selfpublishing-Pionier Lulu das Angebot „Glasstree“ gelauncht. Hierzulande baut Readbox das akademische Geschäft von Monsenstein & Vannerdat aus. Und in dieser Woche weitet Books on Demand seine Aktivitäten mit „Publiqation“ aus.
Zur Konferenz APE in dieser Woche, die wissenschaftliches Publizieren thematisiert (ein Artikel folgt im buchreport.express 3/2017), startet BoD ein Selfpublishing-Angebot, mit dem sich wissenschaftliche Institutionen eigenverlegerisch auf den Weg machen können:
- Zielgruppe des international ausgerichteten Angebots sind primär Universitäten, Bibliotheken und andere wissenschaftliche Institute, die z.B. mit der eigenen Marke als Verlag auftreten oder eigene Reihen herausgeben wollen. Dissertationen und Habilitationschriften sollen jedoch weiterhin über den BoD-Kanal zugänglich gemacht werden.
- Publiqation umfasst drei verschiedene Leistungspakete zwischen 490 und 2990 Euro, mit Modulen wie Printbuch und E-Book, Open Access-Option, Plagiatscheck und Cover- und Satz-Dienstleistungen. Eine Listung im Buchhandel, ein erweiterter Vertrieb über die Bibliothekskataloge und die Vergabe von Digital Object Identifier (DOI) sind ebenfalls inbegriffen.
- BoD kooperiert mit Partnern wie CrossRef, OAPEN, dem Online Computer Library Center (OCLC) und Portico.
Publiqation ist die (veränderte) Neuauflage eines früheren Projekts mit neuen Partnern: 2014 startete der Verlagsmanager Sven Fund mit seinem damaligen Verlag De Gruyter und dem niederländischen Dienstleister Mybestseller ebenfalls eine akademische SP-Plattform, die sich allerdings primär an wissenschaftliche Autoren statt Institutionen richtete. Kurz nach dem Start wurde „Publoris“ vom Verlag allerdings vom Netz genommen; der damalige Geschäftsführer Fund schied zeitgleich aus. Funds Beratungsfirma Fullstopp unterstützt BoD jetzt beim neuen Projekt Publiqation.
Ein Interview mit BoD-Chef Gerd Robertz ist auf Indie Publishing zu lesen.
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