Der Buchlogistiker KNV Zeitfracht tritt in der Coronakrise bei der Belieferung seiner kleineren Buchhandelskunden auf die Bremse: Sortimente mit niedrigem Bestellbezug werden derzeit per Brief über Änderungen ihrer Fakturtage informiert.
Begründet wird die Änderung bei der Belieferung mit der aktuellen Corona-Lage und der Umsetzung des internen Pandemieplans am zentralen Standort in Erfurt, die zusätzlich Zeit koste. „Eine der Maßnahmen ist, dass wir die Ware für Kunden mit einem sehr niedrigen Bestellbezug künftig nur noch an 2 Tagen pro Woche fakturieren werden“, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Konkret bedeutet dies, dass wir ab dem 1. November Ihre Sendungen dienstags und donnerstags bearbeiten und an den Frachtführer übergeben.“
Mitte des Monats hatten Buchhändler über Verzögerungen und Engpässe bei KNV Zeitfracht berichtet. Auch hier verwies das Unternehmen auf die Coronakrise und die etablierten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter. Dazu gehöre die Arbeit in zwei voneinander getrennten Schichten, bei denen sich die Mitarbeiter nicht begegnen.
Im Hintergrund dürften bei der aktuellen Entwicklung beim Kleinbezug aber auch grundsätzliche strukturelle Probleme in der Buchlogistik eine Rolle spielen. Der Transport der Bücher und die Übernachtbelieferung der Kunden aus dem Buchhandel wird immer teurer und die weiterhin latente Kleinteiligkeit bei den Bestellungen streut den Logistikern zusätzlich viel Sand ins Getriebe.
Das Hauptproblem bei der Belieferung durch KNV an die Buchhändler ist seit Monaten das Problem DPD. Fertige Pakete werden zu spät an DPD übergeben, die Transportschäden durch DPD gehen mittlerweile in Bereiche, die nicht mehr angenehm sind. Leider bekommt man immer wieder nur die Antwort, wie hier im Bericht, es ist die Coronakrise.
Warum stellt man in einer (Corona-)Krise den Versand von DHL auf DPD um? Und warum kommen Paket von andere Auslieferungen ohne Transportschäden und pünktlich an?