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Bricht der Börsenverein mit der Stiftung Lesen?

Die Amazon-Geschenkaktion in Kooperation mit der Stiftung Lesen hat in der Branche für Kritik gesorgt. Moniert wird, dass der unabhängige Buchhandel nicht einbezogen werde. Jetzt meldet sich der Börsenverein zu Wort – und kündigt Konsequenzen an.

Nach Meinung von Börsenverein-Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis schade die von der Stiftung Lesen in Zusammenarbeit mit Amazon, Thalia und Hugendubel initiierte Aktion dem Buchmarkt, daher werde der Börsenverein seine Mitgliedschaft im Stifterrat der Stiftung Lesen überdenken. Hier die Stellungnahme im Wortlaut: „Was nach Außen als sympathische Aktion im Sinne der Leseförderung daherkommt, ist in Wirklichkeit eine Marketing-Maßnahme für Amazon und damit Teil seiner Strategie, einziger Intermediär zwischen Autor und Leser zu werden. Solche Aktionen, bei denen zudem der komplette unabhängige Buchhandel ausgeschlossen ist, dienen nicht dazu, einen Buchmarkt, der für Qualität und Vielfalt steht, zu fördern – sie schaden ihm. Diese Aktion ist nicht die erste der Stiftung Lesen, bei der große Teile des Buchhandels und damit zentrale Akteure der Leseförderung nicht beteiligt sind. Dies ist für uns Anlass, die Mitgliedschaft des Börsenvereins im Stifterrat der Stiftung Lesen zu überdenken.“

Der Sortimenterausschuss im Börsenverein ist der Auffassung, dass die Aktion „den Großen einen klaren Wettbewerbsvorteil“ biete und die unabhängigen Buchhandlungen komplett außen vor lasse – das sei „völlig unverständlich“. Denn es seien gerade die kleinen, unabhängigen Buchhandlungen, die „teilweise seit Jahrzehnten“ mit Fachwissen, Engagement und Ideenreichtum Leseförderung betreiben, heißt es mit Verweis auf die Buchverschenk-Aktion zum Welttag des Buches. Sein Fazit: „Der Börsenverein sollte seine Mitgliedschaft im Stifterrat und die Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen auf den Prüfstand stellen.“

Kommentare

3 Kommentare zu "Bricht der Börsenverein mit der Stiftung Lesen?"

  1. Torsten Härtelt | 27. Juli 2019 um 10:40 | Antworten

    Und das von einer Stiftung, die auch durch die öffentliche Hand finanziert wird! Der BöV sollte austreten, Bund und Länder ihre Förderung einstellen!

  2. Richtige Entscheidung! *AmaZorn: groß – größer – am größten, dann geht gar nichts mehr.

  3. Jörg Braunsdorf | 25. Juli 2019 um 13:42 | Antworten

    Der Börsenverein positioniert sich richtig! Wird Zeit, daß sich die Verlage ebenfalls melden!!

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