Im Amazon-Konditionenstreit plant die Autorenvereinigung Authors United den nächsten Schritt. Die Gruppe will beim Justizministerium der USA eine wettbewerbsrechtliche Untersuchung fordern, mit der Amazons Geschäftspraktiken unter die Lupe genommen werden werden sollen. Zuvor hatten auch britische Verlage die Kartellwächter um Hilfe gerufen.
Aktuell wird ein Brief an die Kartellabteilung des Ministeriums verfasst und anschließend den Mitgliedern von Authors United zur Unterschrift vorgelegt. Laut Barry Lynn, Mitglied des Think Tanks New America Foundation und Berater der Autoren, sei das wesentliche Argument gegen Amazon die Dominanz des Unternehmens auf dem Markt, in deren Folge es zu viel Macht über die Verlage habe. „In einer Demokratie mit 300 Mio Menschen scheint es unklug, dass es einem einzigen Privatunternehmen erlaubt ist, die Bedingungen zu diktieren, zu denen die größten Verlage des Landes ihre Bücher veröffentlichen.“
Finde ich gut, die Initiative. Prinzipiell sollten die Allüren von Amazon einen Dämpfer erhalten, um die Marktmacht einzugrenzen. Hoffentlich kommt so eine Initiative auch im deutschsprachigen Buchhandel zustande. Dafür wäre der Börsenverein geeignet. Doch hat der sich bisher mit kleinen juristischen Nadelstichen begnügt – ein richtiges Exempel ist da noch nicht statuiert worden.