buchreport

Brief aus Berlin

Update: Das Ministerium hat eine Meldung aus dem Oktober inzwischen in einem Brief an den Börsenverein vom 7. November bestätigt. Dies Regelung gelte aber nur für den Buchhandel, nicht jedoch für die gleichzeitige Abgabe von Zeitungen/Zeitschriften und E-Paper.

Meldung vom 16. Oktober 2014:

Der Protest von Buchhändlern und Verlegern zeigt Wirkung: Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ verlängert das Bundesfinanzministerium die Nichtbeanstandungsfrist bei der umstrittenen Besteuerung von Buch/E-Book-Bundles bis zum 1. Januar 2016.

Hintergrund: Nach Ansicht des Ministeriums schreibt das EU-Recht zwingend vor, dass bei den Kombiprodukten unterschiedliche Steuersätze für das gedruckte Buch (7%) und das digitale Zusatzprodukt (19%) abgerechnet werden müssen. Für Verlage und Buchhandlungen würde das aber erheblichen Mehraufwand erzeugen (buchreport berichtete).

Eine Verlängerung der Nichtbeanstandungsfrist verschafft den betroffenen Unternehmen immerhin einen Aufschub. Offiziell bestätigt sei die Verlängerung allerdings noch nicht, heißt es in einer Mitteilung des Börsenvereins. Unklar sei deshalb u.a., ob sie auch für Bundles von gedruckten und elektronischen Zeitschriften gelte.

Folgen des Bundle-Splittings

Die Regelung, dass Print-/Digital-Bundles mit unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen abzurechnen sind, führt in Verlagen und Buchhandlungen zu Mehraufwand und hat Auswirkungen auf die Produktpolitik:

  • In manchen Verlagen kann die verwendete Verlagssoftware die Kombiprodukte nicht mit unterschiedlichen Steuersätzen abrechnen. Vor allem die Software größerer Verlage ist allerdings auf die Verarbeitung unterschiedlicher Steuersätze eingerichtet, die bei grenzüberschreitenden Verkäufen ohnehin nicht zu vermeiden ist.
  • Für die Warenwirtschaftssysteme der meisten Buchhandlungen ist die Verarbeitung der unterschiedlichen Steuersätze bei Kombiprodukten möglich, aber aufwendig, da in solchen Fällen „von Hand nachgearbeitet“ werden muss.
  • Einen zumindest vorläufigen Verzicht auf Print-/Digital-Bundles haben etwa die Verlage Haffmans & Tolkemitt, Edel Books und Erich Schmidt angekündigt. Andere Verlage wie Campus und De Gruyter wollen dagegen auch künftig Bundles anbieten.

Kommentare

2 Kommentare zu "Brief aus Berlin"

  1. Klingt alles nicht nach Problemen, deren Lösung ein Mathematikstudium voraussetzt.

  2. Spiritus Sankti | 17. Oktober 2014 um 1:32 | Antworten

    Bitte – was soll denn das? Haben die keine DV??

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Mit dem Abschicken des Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihre Daten elektronisch gespeichert werden. Diese Einverständniserklärung können Sie jederzeit gegenüber der Harenberg Kommunikation Verlags- und Medien-GmbH & Co. KG widerrufen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutz-Richtlinien

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*

Themen-Kanäle

SPIEGEL-Bestseller

1
Fitzek, Sebastian
Droemer
2
Neuhaus, Nele
Ullstein
3
Garmus, Bonnie
Piper
4
Schlink, Bernhard
Diogenes
5
Follett, Ken
Lübbe
27.12.2023
Komplette Bestsellerliste Weitere Bestsellerlisten

Veranstaltungen

Es gibt derzeit keine bevorstehenden Veranstaltungen.

größte Buchhandlungen