Mit Eberl & Koesel ist jetzt ein Buchhersteller mit langer Tradition in finanzielle Schieflage geraten: Das im Jahr 2019 aus den alteingesessenen Druckereien Eberl print und Kösel neu geformte Unternehmen mit Sitz in Altusried-Krugzell hat beim Amtsgericht Kempten einen Insolvenzantrag gestellt. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Wolfgang Müller (Kempten).
Auslöser für die Probleme seien die bedingt durch die Corona-Pandemie stark rückgängigen Umsätze im Segment Werbung, so die Geschäftsleitung in einer Pressemitteilung. „Wir haben viel Geld für Investitionen in Gebäude, Technologie und Marke in die Hand genommen, um diese Fusion zu einem Erfolg zu machen, aber unsere Planung konnte die Pandemie und auch die sehr schwierig gewordenen Bedingungen am Papier- und Rohstoffmarkt nicht vorhersehen.“
Eine Planung zur Sanierung des Unternehmens, das 250 Mitarbeiter beschäftigt, liege vor, die Produktion soll weiter laufen. Mit einem Bestand von rund 10 Mio Euro habe man für 2022 bereits jetzt „ein gut gefülltes Auftragsbuch“. „Wir stellen uns nun neu auf und passen unsere Kostenstruktur an die neuen Gegebenheiten an, um dann schlagkräftig in die Zukunft zu gehen“.
Gespräche mit einer Anzahl von möglichen Partnern würden derzeit geführt.
Wie geht es weiter? Der Insolvenzverwalter Wolfgang Müller wird in den nächsten 3 Monaten während des vorläufigen Insolvenzverfahrens gemeinsam mit der Geschäftsleitung und einem vorläufigen Gläubigerausschuss prüfen, ob eine Fortführung des Traditionsunternehmens und damit der Erhalt eines Teiles der Arbeitsplätze möglich ist. Die Geschäftsleitung wird hierbei durch auf Krisensituationen spezialisierte Kanzlei Solutio Schneider Rechtsanwaltsgesellschaft (Biberach) beraten.
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