Seit Anfang Mai hatte die Münchner Aurelius-Gruppe „strategische Optionen“ für den britischen Buchgroßhändler Bertrams ausgelotet. Nachdem sich kein Käufer gefunden hat, hat der zweitgrößte Grossist der Insel Konkurs angemeldet, berichtet das britische Fachblatt „The Bookseller“. Den Mitarbeitern wurde bis auf eine Notbesetzung mit sofortiger Wirkung gekündigt.
Laut Konkursverwalter Turpin Baker Armstrong betrifft der Konkurs außer Bertram Trading Limited auch die beiden Tochterunternehmen Education Umbrella Limited (Schwerpunkt Schulbuch und digitale Lehrhilfen) sowie Dawson Books Limited (Fachbuch und Spezialbibliotheken). Sämtliche Lagerbestände, darunter knapp 300.000 Bücher, und die gesamte Einrichtung von Bertrams‘ Logistikzentrum in Norwich sollen bereits in der ersten Juliwoche versteigert werden.
In das Bedauern über das Aus von Bertrams nach mehr als 50 Jahren mischt sich in der Branche auch Unverständnis. Der „Bookseller“ berichtet, dass viele Verlage verärgert sind, weil Rechnungen teilweise offensichtlich schon seit Dezember nicht mehr bezahlt wurden und E-Mails, in denen die Rückgabe gelieferter Bücher verlangt wurde, unbeantwortet blieben.
Schon vor einigen Wochen hatte der Finanzinvestor Elliott, dem auch die Buchfilialisten Barnes & Noble (USA) und Waterstones (Großbritannien) gehören, den Online-Shop Wordery von Bertrams übernommen.
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